De forenede Automobilfabriker A/S (DfA) "Triangel" - Teil 5: DfA Schienenfahrzeuge



Bei der Mortorisierung der dänischen Privatbahnen stellten sich die Triangel-Triebwagen als ideale Lösung heraus. Die Fahrzeuge waren einfach, robust und vor allem günstig. Die Verwendung von bewährten Nutzfahrzeug-Komponenten bei den Getrieben und den Benzinmotoren erhöhte die Zuverlässigkeit. Die Aufbauten ließen sich dagegen entsprechend den unvermeidlichen Sonderwünsche der Privatbahnen leicht variieren. Ab Mitte der 1920er bis in die 1960er Jahre prägten die Triangelwagen das Bild der Privatbahnen. Bei der DSB stellten diese Typen dagegen nur eine weniger beachtete Episode im Zuge der Einführung der Motortraktion dar. Vor diesem Hintergrund mag ein genauerer Blick auf die Produktionszahlen interessieren:

DfA-Lieferungen
Achsfolge Baujahre Anzahl Privatbahn Anzahl DSB Bemerkung
Starrahmen-Triebwagen
Prototyp 1 A 1921 1 -
Modell II 1 A 1923-24 5 -
Modell IV 1 A 1924-25 8 -
Modell V 1 A 1925 - 3 DSB M 1-3
Modell VI 1 A 1 1926 - 2 DSB M 21-22
Modell VI A 1 A 1 1927-29 4 - Zweirichtungswagen
Modell VII (kurz), VII, VII (lang) 1 A 1926-27 17 -
Modell VIII / VIII A 1 A 1927-29 - 35 DSB ME, MF, MC
Modell IX 1 A 1928 1 - Zweirichtungswagen
Modell X 1 A 1928 2 -
Modell XI 1 A 1929-32 16 -
Modell XII 2 A 1930 2 - Schmalspur
Modell XIII 1 A 1930 1 - Diesel
Modell XIV / XIV A 2 A 1932 4 - Zweirichtungswagen
Modell XVI 2 A 1936-39 3 -
Summe: 64 40
.
Drehgestell-Triebwagen
Modell XX / XX A 2' Bo' 1929-30 - 15 DSB ML
Modell XXI 2' 2' B' 1930 1 - "Tretrukker"
Modell XXII / XXII A 2' Bo' 2' 1932 13 - "Tretrukker"
Summe: 14 15
.
Waggons
Beiwagen 2 1923-32 10 -
DSB FF/CR 2' 2' 1930-31 - 18
Summe: 10 18
.
DfA-Kleinlokomotiven
Modell I B 1932 2 0
Modell II / III B 1933 1 1
Summe: 3 1
.
Triangel-Skinnebusser
Basis Triangel Typ O 31 2' A 1940 1 0
Basis Triangel Typ O 37 IV 2' A 1942 5 0 gebaut bei Scandia, Randers
Summe: 6 0
.
Triangel-Umbaufahrzeuge
Triangel-Umbauwagen 1 A, 2 A 1928-35 12 0
Triangel-Umbauwagen (Scandia) 1 A 1949 1 0 gebaut bei Scandia, Randers
Triangel-Umbauwagen Skinnebusser 1 A, 2' A 1942-495 4 0 gebaut bei Scandia, Randers
Summe: 17 0


Die Mehrzahl der Fahrzeuge war mit einem starren Rahmen und 2 oder 3 Achsen als Einrichtungswagen ausgeführt. Dabei lagen die Gesamtzahlen für Privatbahnen (64 Stk.) und DSB (40 Stk.) in ähnlichen Größenordnungen. Die Mehrzahl der Fahrzeuge wurde in den wenigen Jahren 1926-32 geliefert. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Drehgestellwagen: Auch hier glichen sich die Gesamtzahlen für Privatbahnen (14 Stk.) und DSB (15 Stk.), die alle in den Jahren 1929-32 gefertigt wurden. Als Waggonhersteller blieb DfA dagegen ein Außenseiter, der mit der Lieferung von 18 Drehgestellwagen der DSB-Gattung FF/CR und 10 zweiachsigen Beiwagen an Privatbahnen das Quasimonopol von Scandia nicht ernsthaft angreifen konnte.


DfA Exporte:
DfA verfügte nie über eine eigene Exportabteilung, bot aber im Zuge von Lkw- und Buslieferungen auch Eisenbahnfahrzeuge international an. So konnten jeweils zwei Rangiertraktoren 1934 an die indische "Combatore Cement Co." und 1936 an die ägyptische "Société de Cément Portland de Héluan" durch Vermittlung von B&W verkauft werden. 1935 orderte die Jugoslawische Staatsbahn (JDZ) drei zweiachsige Triebwagen und drei "Tretrukker", die Ganzstahl-Wagenkästen in einem grün/grauen Farbschema erhielten. Die Fahrzeuge wurden zunächst auf Fünen erprobt und anschließend aus eigener Kraft nach Belgrad überführt. Dabei schleppte jeder der "Tretrukker" einen der zweiachsigen Triebwagen. Die 2.300 km Strecke wurde in sieben Tagen bewältigt, wobei das dänische Personal in den Fahrzeugen wohnte. Für die einzelnen Streckenabschnitte wurden ortskundige Lotsen beigestellt. Zur Dokumentation des Unternehmens reisten neben den Technikern auch ein Maler und ein Journalist mit, dessen Berichte in der Tageszeitung Politiken erschienen.


DfA-Projekte:
Der Erfolg der Triangel-Triebwagen endete Anfang der 1930er Jahre abrupt, da der Bedarf der Privatbahnen gesättigt war und die DSB sich für die leistungsfähigeren Fahrzeuge von Frichs/Scandia interessierte. DfA begegnete dieser Entwicklung mit einer Reihe neuer Entwürfe für Triebwagen sowie für dieselelektrische Lokomotiven und Kleinloks. Die Fahrzeuge wurden mit Wagenkästen in Ganzmetallbauweise angeboten, darunter ein stromlinienförmiger Triebwagen mit selbstragendem Aufbau in Leichtbauweise. Durchgängige Merkmale der Konstruktionen waren die Verwendung von Lenkachsen anstatt von Drehgestellen sowie der Antrieb durch B&W Zweitakt-Dieselmotoren gemäß der Doktrin des Eigners T. B. Thrige. Lediglich vier DfA-Kleinloks konnten 1932-33 nach langwierigen Verkaufsversuchen an die "Københavns Frihavns A/S" (KFA) abgesetzt werden. Weiterhin bot DfA die Konversion vorhandener Personenwagen zu Triangel-Umbauwagen sowie "Triangel-Skinnebusser" auf Basis von Omnibussen als günstige Alternative zu Neufahrzeugen an. Letztendlich konnten diese Vorschläge aber nicht überzeugen bzw. kamen zu spät im Vergleich zu den bereits lieferbaren Typen der Mitbewerber.


Produktionszahlen:
Die Gesamtproduktion der DfA-Bahnsparte inkl. Exporte belief sich auf 147 Triebfahrzeuge und 28 Waggons. Hinzu kamen 12 Triangel-Umbauwagen, die aus vorhandenem Wagenmaterial der Kunden aufgebaut wurden, ein weiterer Wagen wurde bei Scandia umgebaut. Von den "Skinnebusser" entstand 1940 lediglich das erste Exemplar bei DfA in Odense, die folgenden 5 Fahrzeuge sowie 4 "Umbau-Skinnebusser" lieferte Scandia in Randers.


Teil 0: Übersicht
Teil 1: Thrige / Anglo-Dan / JAN
Teil 2: DfA 1918-1927
Teil 3: DfA 1928-1940
Teil 4: DfA / Scandia 1940-1958
Teil 5: DfA Schienenfahrzeuge