De forenede Automobilfabriker A/S (DfA) "Triangel" - Teil 5: DfA Schienenfahrzeuge
Bei der Mortorisierung der dänischen Privatbahnen stellten sich die
Triangel-Triebwagen als ideale Lösung heraus. Die Fahrzeuge
waren einfach, robust und vor allem günstig. Die Verwendung von
bewährten Nutzfahrzeug-Komponenten bei den Getrieben und
den Benzinmotoren erhöhte die Zuverlässigkeit. Die
Aufbauten ließen sich dagegen entsprechend den unvermeidlichen
Sonderwünsche der Privatbahnen leicht variieren. Ab Mitte der
1920er bis in die 1960er Jahre prägten die Triangelwagen das
Bild der Privatbahnen. Bei der DSB stellten diese Typen dagegen nur
eine weniger beachtete Episode im Zuge der Einführung der
Motortraktion dar. Vor diesem Hintergrund mag ein genauerer Blick auf
die Produktionszahlen interessieren:
Die Mehrzahl der Fahrzeuge war mit einem starren Rahmen und 2 oder 3 Achsen als
Einrichtungswagen ausgeführt. Dabei lagen die Gesamtzahlen für
Privatbahnen (64 Stk.) und DSB (40 Stk.) in ähnlichen
Größenordnungen. Die Mehrzahl der Fahrzeuge wurde in den
wenigen Jahren 1926-32 geliefert. Ein ähnliches Bild ergibt sich
bei den Drehgestellwagen: Auch hier glichen sich die Gesamtzahlen für
Privatbahnen (14 Stk.) und DSB (15 Stk.), die alle in den Jahren
1929-32 gefertigt wurden. Als Waggonhersteller blieb DfA dagegen ein
Außenseiter, der mit der Lieferung von 18 Drehgestellwagen der DSB-Gattung
FF/CR und 10 zweiachsigen
Beiwagen an Privatbahnen
das Quasimonopol von Scandia nicht ernsthaft angreifen konnte.
DfA Exporte:
DfA verfügte nie über eine eigene Exportabteilung, bot aber im
Zuge von Lkw- und Buslieferungen auch Eisenbahnfahrzeuge international an. So
konnten jeweils zwei Rangiertraktoren 1934 an die indische "Combatore
Cement Co." und 1936 an die ägyptische "Société
de Cément Portland de Héluan" durch Vermittlung
von B&W verkauft werden. 1935 orderte die Jugoslawische
Staatsbahn (JDZ) drei zweiachsige Triebwagen und drei "Tretrukker",
die Ganzstahl-Wagenkästen in einem grün/grauen
Farbschema erhielten. Die Fahrzeuge wurden zunächst auf Fünen
erprobt und anschließend aus eigener Kraft nach Belgrad
überführt. Dabei schleppte jeder der "Tretrukker"
einen der zweiachsigen Triebwagen. Die 2.300 km Strecke wurde in
sieben Tagen bewältigt, wobei das dänische Personal in den
Fahrzeugen wohnte. Für die einzelnen Streckenabschnitte wurden
ortskundige Lotsen beigestellt. Zur Dokumentation des Unternehmens
reisten neben den Technikern auch ein Maler und ein Journalist mit,
dessen Berichte in der Tageszeitung Politiken erschienen.
DfA-Projekte:
Der Erfolg der Triangel-Triebwagen endete Anfang der 1930er Jahre abrupt, da der
Bedarf der Privatbahnen gesättigt war und die DSB sich für
die leistungsfähigeren Fahrzeuge von Frichs/Scandia
interessierte. DfA begegnete dieser Entwicklung mit einer Reihe neuer
Entwürfe für Triebwagen sowie für dieselelektrische
Lokomotiven und Kleinloks. Die Fahrzeuge wurden mit
Wagenkästen in Ganzmetallbauweise angeboten, darunter ein
stromlinienförmiger Triebwagen mit selbstragendem Aufbau in
Leichtbauweise. Durchgängige Merkmale der Konstruktionen waren
die Verwendung von Lenkachsen anstatt von Drehgestellen sowie der
Antrieb durch B&W Zweitakt-Dieselmotoren gemäß der
Doktrin des Eigners T. B. Thrige. Lediglich vier DfA-Kleinloks
konnten 1932-33 nach langwierigen Verkaufsversuchen an die
"Københavns Frihavns A/S" (KFA) abgesetzt werden.
Weiterhin bot DfA die Konversion vorhandener Personenwagen zu
Triangel-Umbauwagen sowie
"
Triangel-Skinnebusser"
auf Basis von Omnibussen als günstige Alternative zu Neufahrzeugen an. Letztendlich
konnten diese Vorschläge aber nicht überzeugen bzw. kamen zu spät
im Vergleich zu den bereits lieferbaren Typen der Mitbewerber.
Produktionszahlen:
Die Gesamtproduktion der DfA-Bahnsparte inkl. Exporte belief sich auf 147 Triebfahrzeuge
und 28 Waggons. Hinzu kamen 12 Triangel-Umbauwagen, die aus
vorhandenem Wagenmaterial der Kunden aufgebaut wurden, ein weiterer Wagen wurde bei Scandia umgebaut. Von den
"Skinnebusser" entstand 1940 lediglich das erste Exemplar
bei DfA in Odense, die folgenden 5 Fahrzeuge sowie 4
"
Umbau-Skinnebusser" lieferte Scandia in Randers.
Teil 0: Übersicht
Teil 1: Thrige / Anglo-Dan / JAN
Teil 2: DfA 1918-1927
Teil 3: DfA 1928-1940
Teil 4: DfA / Scandia 1940-1958
Teil 5: DfA Schienenfahrzeuge