Dossier 2-achsige Triangelwagen Teil 1: Modell II


Nach den Erfahrungen mit dem Versuchswagen stellte DfA Ende 1922 ein neues Triebwagenkonzept als "Modell II" vor, bei dem es sich um ein reines Eisenbahnfahrzeug handelte. Der kastenförmige Wagenkasten war aus Holz aufgebaut und mit Aluminiumblech beplankt, das Dach war flachgewölbt. Der rechteckige Grundriß war schmaler als bei regulären Personenwagen gehalten, um ein aufwendiges Einrücken der Türen an den Einstiegen zu vermeiden. Die Unterkante des Wagenkastens war an den Seiten nach innen versetzt, so daß die Wände unterhalb der Fensterreihe eine leicht bauchige Wölbung erhielten. Am vorderen Ende befand sich ein Führerraum, der ückseitig als Packraum mit doppelfügeligen Türen und vier Klappsitzen erweitert war. Der Fahrgastraum war mit Holzbänken in 2+2 Teilung und Mittelgang eingerichtet und war am hinteren Ende mit zwei seitlichen Türen sowie einem Übergang zu weiteren Wagen versehen. Beim Antriebsstrang wurde weitgehend auf bewährte und günstige Komponenten aus der Nutzfahrzeug-Produktion zurückgegriffen. Ein 72 PS-Benzinmotor von Midwest wirkte über eine mechanische Kupplung auf ein 3-Ganggetriebe mit Rückwärtsgang und trieb über eine Kardanwelle die hintere Achse des Fahrzeugs an. Zum Kuppeln weiterer Fahrzeuge waren einfache Mittelpufferkupplungen vorgesehen. Bei dem Modell II handelte es sich um ein Einrichtungsfahrzeug, das an Endbahnhöfen gewendet werden mußte. Für den Zweirichtungsbetrieb wurden zwei der Triebwagen Rücken-an-Rücken als "Modell III" angeboten.

DfA konnte 1923 vier Modell II-Triebwagen absetzen, die an die "Århus-Hammel-Thorsø Jernbane" als AHTJ M 1-2, an die "Hillerød-Frederiksværk Jernbane" als HFJ M 1 und die "Vemb-Lemvig-Thyborøn Jernbane" als VLTJ No 1 gingen. Ein weiteres Modell II mit leicht abweichenden Abmessungen folgte 1924 für die "Hørve-Værslev Jernbane" als HVJ M 6. Die Fahrzeuge erwiesen sich als betriebssicher und wurden später am hinteren Ende mit Regelpuffern nachgerüstet, um bis zu zwei Beiwagen mitführen zu können. Die Triebwagen blieben bis Ende der 1950er Jahre im Betrieb, keines der Fahrzeuge wurde erhalten.

Für das Modell II bot Triangel Beiwagen an, von denen 1923 je ein Exemplar für die "Århus-Hammel-Thorsø Jernbane" als AHTJ MP 1 und die "Hillerød-Frederiksværk Jernbane" als HFJ M 2 gebaut wurde.


Technische Daten Triangel Modell II:
Anzahl 5
Hersteller DfA
Baujahre 1923-24
Bauart 1 A
Länge über Kupplung 8.200 mm
Achsstand 3.600 mm
Motor Midwest 70, 4 Zylinder
Leistung 52 kW (72 PS) bei 1.600 U/min
Kraftübertragung benzinmechanisch
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h
Dienstgewicht 10,0 t
Sitzplätze 24 + 4 Klappsitze
Einrichtung 1 Abt. 3. Kl., 1 Packr.


Abbildungen:

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Einführung
Teil 1: Triangel Modell II
Teil 2: Triangel Modell IV
Teil 3: Triangel Modell VII (kurz)
Teil 4: Triangel Modell VII
Teil 5: Triangel Modell VII (lang)
Teil 6: Triangel Modell X
Teil 7: Triangel Modell XI
Teil 8: Triangel Modell XIII
Fahrzeugliste



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