Dossier 2-achsige Triangelwagen für Privatbahnen - Einführung


In den 1920er Jahren überzeugte "De forenede Automobilfabriker A/S" (DfA) mit seinen Triebwagen zahlreiche Privatbahnen von den Vorzügen des motorisierten Betriebs. Dabei handelte es sich überwiegend um zweiachsige Fahrzeuge, deren einfache Ausführung eine günstige Beschaffung erlaubte. Beim Antriebsstrang wurden erprobte Komponenten aus dem Nutzfahrzeugbereich verwendet wie Benzinmotoren und mechanisch Schaltgetriebe. Es genügte, die Triebwagen als Einrichtungsfahrzeuge auszulegen, da an den meisten Endbahnhöfen Drehscheiben verfügbar waren. Der Wagenkasten war aus Holz aufgebaut und zeigte anfänglich einen rechteckigen Grundriß. Mit den Wagen der Bauart "Modell VII" erhielten die Triangelwagen 1926 ihre "klassische" Form: Der Fahrgastbereich nutzte nun die volle zulässige Breite und die Seitenwände der Einstiegsbereiche waren seitlich eingezogen. Bei allen Ausführungen war der Motor im vorderen Führerraum unter einer Abdeckhaube untergebracht und wirkte auf die hintere Achse des Fahrzeugs. Der Führerraum war als Packraum mit Klappsitzen erweitert und diente auch als Einstieg. Der Fahrgastbereich war mit Mittelgang eingerichtet, nach Kundenwunsch ließ sich ein WC oder ein kleines Postbüro abteilen. Der hintere Einstieg war bei den Privatbahn-Triangelwagen geschlossen ausgeführt.

Die zweiachsigen Triangelwagen wurden in einer verwirrenden Vielfalt verschiedener Ausführungen für die dänischen Privatbahnen gefertigt. Die verschiedenen Lieferserien bezeichnete DfA als Triangel "Modell", gefolgt von einer römischen Ziffer. Innerhalb jeder Lieferserie gab es darüber hinaus kundenspezifische Anpassungen, so daß letztendlich kaum zwei identische Fahrzeuge existierten. Während der deutschen Besetzung Dänemarks 1941-45 wurden einige Triebwagen mit Gasgeneratoren versehen. In späteren Betriebsjahren wurden die meisten Fahrzeuge auf Dieselmotoren umgerüstet, weitere Änderungen betrafen die Anordnung der Kühler sowie die Inneneinrichtung. Neben den originären Triangel-Zweiachsern, waren bei den Privatbahnen auch ehemalige DSB-Triebwagen der Reihen ME, MF und MC anzutreffen, die an den offenen Einstiegsbühnen am hinteren Fahrzeugende erkennbar waren. Weitere vergleichbare Fahrzeuge fanden sich in Form von zu Triebwagen umgebauten Personenwagen von DfA und Scandia sowie in vereinzelten Versuchsfahrzeugen von Frichs und Scandia. Die zweiachsigen Triangelwagen erwiesen sich als robust und blieben bis in die 1950er Jahre im Einsatz. Einige Fahrzeuge wurden museal bewahrt, s.u.


Quellen:
Alkjær, Hans Gram et al. (1976): Motor Materiel 1: Jernbanemotor materiellet fra Triangel. Dansk Jernbane-Klub.
Alkjær, Hans Gram (1977): Motormateriellet - De første Triangelvogne. Signalposten 1977/2: 87-103 (online verfügbar: www.signalposten.dk)
Alkjær, Hans Gram (1986): Motormateriellet - DSBs 1A-Triangelvogne Model VIII (A). Signalposten 1986/4: 155-169 (online verfügbar: www.signalposten.dk)
Andersen, Torben (2000): Motorvogne fra Triangel. Lokomotivet 60: 33-40.
Andersen, Torben (2000): ...noget mere om Triangel motorvogne. Lokomotivet 61: 8-9.


Einführung
Teil 1: Triangel Modell II
Teil 2: Triangel Modell IV
Teil 3: Triangel Modell VII (kurz)
Teil 4: Triangel Modell VII
Teil 5: Triangel Modell VII (lang)
Teil 6: Triangel Modell X
Teil 7: Triangel Modell XI
Teil 8: Triangel Modell XIII
Fahrzeugliste


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