"De forenede Automobilfabriker
A/S" (DfA) unternahm um 1930 große Anstrengungen, um auch den Markt für
größere Triebwagen mit Drehgestellen zu erschließen. Dabei setzte man
auf ein Konzept, daß sich an einer schwedischen Vorlage
orientierte: Der Wagenkasten wurde an beiden Enden von zweiachsigen
Drehgestellen getragen. Die gesamte Antriebsanlage wurde in einem
zusätzlichen, zweiachsigen Maschinengestell in der Fahrzeugmitte
untergebracht. Diese Auslegung brachte dem Fahrzeugtyp den Spitznamen
"Tretrukker" (Drei-Drehgestelle) ein. Bei einem ersten
Versuchsfahrzeug, Triangel "Modell XXI", erfolgte die
Transmission dieselmechanisch auf ein mit Öldruck geschaltetes
Getriebe System Winterthur und ein Wendegetriebe. Die Kühlanlage bestand
aus querstehenden Radiatoren auf dem Dach. Der Antrieb
erfolgte mittels Kardanwelle und Schneckengetriebe auf die beiden
Achsen eines der beiden äußeren Drehgestelle. Das
Maschinengestell war über Puffer und Kupplungen lediglich mit
den Enddrehgestellen verbunden und so mechanisch vom Wagenkasten
entkoppelt. So wurde der Fahrgastbereich bestmöglich gegen die
Vibrationen und den Lärm der Maschinenanlage isoliert. Der
Wagenkasten war in Triangelmanier mit senkrechten Teakholzleisten
verkleidet und verjüngte sich an den Enden ohne Übergänge
an den Stirnseiten. An beiden Enden des
Fahrzeugs waren Führerstände mit seitlichen Einstiegen und
Platz für Traglasten eingerichtet. Der Fahrgastraum war in zwei
Abteile gegliedert und in 2+3-Sitzteilung mit Mittelgang
eingerichtet. Lediglich über dem Maschinengestell ergab sich die
Notwendigkeit, den hochstehenden Motor mit einer kastenförmigen
Haube abzudecken, auf der längsstehende Bänke
Rücken-an-Rücken angeordnet wurden.
Der Triangel-Versuchswagen wurde 1931 an die "Odense-Kerteminde-Martofte
Jernbane" als
OKMJ M 2 verkauft mit der Option auf Retournierung
bei nicht Gefallen. Nach anfänglichen Kinderkrankheiten bewährte
sich das Fahrzeug und wurde während der deutschen Besetzung
Dänemarks 1941-45 mit einem Gasgenerator versehen. 1951 wurde
die verschlissene Maschinenanlage entfernt und das Fahrzeug als
Personenwagen
OKMJ C 8 bis 1966 genutzt. Die Betriebserfahrungen
flossen in die Entwicklung der Nachfolgebauart
Modell XXII / XXII A ein.
Technische
Daten Triangel Modell XXI "Tretrukker" |
Anzahl |
1 |
Hersteller |
DfA |
Baujahr |
1930 |
Achsfolge |
2' 2' B' |
Länge über Puffer |
19.070 mm |
Drehzapfenabstand äßere Drehgestelle |
12.000 mm |
Achsstand im Drehgestell / Maschinengestell |
3.000 / 4.820 mm |
Motor |
MAN W8 V 17,5, 6 Zylinder, Zweitakt |
Leistung |
162 kW (220 PS) bei 1.000 U/min |
Kraftübertragung |
dieselmechanisch |
Höchstgeschwindigkeit |
70 km/h |
Dienstgewicht |
41,0 t |
Sitzplätze |
71 + 10 Klappsitze |
Ausstattung |
2 Abt., 1 WC |
Abbildungen:
Modell XXI:
OKMJ C 8:
Fahrzeugliste Triangel Modell XXI "Tretrukker" |
Hersteller |
Fabriknr. / Baujahr |
Betriebsnr. |
|
DfA |
1338 / 1930 |
OKMJ M 2 OKMJ C 8 |
1931 von OKMJ in Dienst gestellt
1951 Umbau als Personenwagen
1966 ausrangiert und verschrottet |
Quellen:
Alkjær, Hans Gram et al. (1976): Motor Materiel 1: Jernbanemotor
materiellet fra Triangel. Dansk Jernbane-Klub.
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