Steckbrief Umbau-"Skinnebusser"


Während der deutschen Besetzung Dänemarks 1941-45 war nicht nur der Treibstoff rationiert, es mangelte auch an Reifen. Es wurde daher der Linienbusverkehr reduziert und, wo möglch, auf die Schiene verlagert. Vor diesem Hintergrund bot Triangel die Umrüstung von Omnibussen zu Schienenfahrzeugen an nach dem Vorbild der zuvor gelieferten Triangel-Skinnebusser. Da die Scandia A/S 1940 die Bahnsparte von Triangel übernommen hatte, wurden die entsprechenden Aufträge bei Scandia in Randers ausgeführt. Hierbei wurden vorne die Räder entfernt und gegen schienengängige Räder mit Spurkranz getauscht oder ein zweiachsiges Laufdrehgestell unter der Achse montiert. An der hinteren Achse wurden die bereiften Felgen durch schienengängige Räder mit Spurkranz ersetzt. Anfänglich waren die Skinnebusser mit Gasgeneratoren ausgestattet. Insgesamt wurden vier Busse für drei Privatbahnen umgebaut:

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Die "Frederiksværkbanen" (HFJ) ließ 1942 einen Linienbus (Chassis Triangel Nr. 1258, Karosserie O. Carlsens Karosserifabrik, Bj. 1928) als Schienenfahrzeug umbauen. Dabei wurden an beiden Achsen schienengängige Räder mit Spurkranz montiert und ein neuer Buick-Motor eingebaut. Das Fahrzeug in schwarzer Farbgebung wurde als HFJ M 4 geführt und 1946 ausrangiert.

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Die "Frederiksværkbanen" (HFJ) ließ 1942 einen weiteren Linienbus (Chassis Reo, Karosserie V. Frandsens Eft., Bj. 1936) als Schienenfahrzeug umbauen. Hierbei wurden vorne die Räder entfernt und ein zweiachsiges Laufdrehgestell unter der Achse montiert. An der hinteren Achse wurden die bereiften Felgen gegen schienengängige Räder mit Spurkranz getauscht. Das Fahrzeug in roter Farbgebung wurde als HFJ M 6 geführt, 1946 als Straßenfahrzeug zurückgebaut und 1953 verschrottet.

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Die "Kalvehavebanen" (KB) ließ 1944 einen Linienbus (Chassis Chevrolet, Karosserie Sorø Karosserifabrik, Bj. 1937) als Schienenfahrzeug umbauen. Dabei wurden an beiden Achsen schienengängige Räder mit Spurkranz montiert. Das Fahrzeug in roter Farbgebung wurde als KB M 2 geführt und auf den Namen "Mønboen" getauft. 1947 wurde KB M 2 nach einer Kollision mit einer neuen Front und einem neuen Motor wieder aufgebaut und erschien in blaßgelber Farbgebung als KB Sm 2. Das Fahrzeug wurde 1957 abgestellt und 1959 verschrottet.

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Die "Køge-Ringsted Banen" (KRB) ließ 1945 einen Linienbus (Chassis Bedford, Karosserie Sorø Karosserifabrik, Bj. 1938) als Schienenfahrzeug umbauen. Dabei wurden an beiden Achsen schienengängige Räder mit Spurkranz montiert. Das Fahrzeug in roter Farbgebung wurde ohne Betriebsnummer geführt und auf den Namen "Midtsjællænderen" getauft. Der Wagen wurde 1953 ausrangiert und verschrottet.


Technische Daten Umbau-"Skinnebusser":
HFJ M 4 HFJ M 6 KB M 2 KRB .
Anzahl 1 1 1 1
Hersteller Scandia Scandia Scandia Scandia
Umbau 1942 1943 1944 1945
Bauart 1 A 2' A 1 A 1 A
Länge 6.490 mm 11.000 mm 7.830 mm 7.650 mm
Achsstand 3.850 mm 6.980 mm ca. 4.700 mm 4.240 mm
Achsstand im Drehgestell - mm 1.800 mm - mm - mm
Motor Buick Master 47, 6 Zylinder Buick Master 47, 6 Zylinder Chevrolet Master 216, 6 Zylinder Bedford, 6 Zylinder
Leistung 59 kW (80 PS) bei - U/min 59 kW (80 PS) bei - U/min 57 kW (79 PS) bei 3.200 U/min 47 kW (64 PS) bei 2.800 U/min
Kraftübertragung benzinmechanisch benzinmechanisch benzinmechanisch benzinmechanisch
Höchstgeschwindigkeit 45 km/h 45 km/h 45 km/h 45 km/h
Dienstgewicht 4,0 t 8.0 t 5,0 t 4,0 t
Sitzplätze 17 28 21 21



Abbildungen:

HFJ M 4:

kein Bild


HFJ M 6:

kein Bild


KB M 2 / Sm 2 "Mønboen":

DK10447 DK10448


KRB - "Midtsjællænderen":

kein Bild


Zum Verbleib der einzelnen Fahrzeuge s. Fahrzeugliste


Quellen:
Egefors, Erland (2009): TRIANGEL De forenede Automobilfabriker A/S. Hadsten: Forlaget Motorploven.


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