Einsatz bis 1940
Bei der Auslieferung wurden die MOs auf
die Betriebswerke Helgoland (Kopenhagen) und Århus verteilt,
von wo aus die Fahrzeuge landesweit in Eilzugverbindungen eingesetzt
wurden. Weitere Aufgaben bestanden im Ersatz ausgefallener
"Lyntog"-Leistungen sowie mit der Bildung der
Motor-Schnellzüge "Nordpilen" und "Englænderen".
Als Beiwagen konnten alle Wagengattungen eingesetzt werden, die über
eine eigene Heizung und Druckluftbremsen verfügten. Für die
Motor-Schnellzüge wurden die besonders leicht gebauten
Wagengattungen
ACM und
AUM beschafft,
letztere mit einer Wagenkastenverkleidung aus Aluminium. Mit der deutschen Besetzung
Dänemarks 1940 und der folgenden Treibstoffrationierung wurden
die MOs abgestellt. Lediglich die jüngsten Fahrzeuge, deren
Werksgarantie noch nicht abgelaufen war, kamen zeitweilig zum
Einsatz.
Der zweite Atem
Ab Mitte 1945 nahm die DSB den
Dieselbetrieb schrittweise wieder auf und zum Sommerfahrplan 1948
waren die MOs wieder ohne Einschränkungen im Einsatz. Ab 1951
wurde die Flotte durch die Neubau-MOs aus der Nummernserie 1800
verstärkt, die mit einem vergrößerten Packraum und
einem Dampferzeuger zum Beheizen mitgeführter Beiwagen den
aktuellen Betriebsanforderungen entsprachen. Die älteren
MO-Serien I-VI wurden 1960-65 entsprechend modernisiert und konnten
gleichwertig mit den neuen Fahrzeugen eingesetzt werden. Ihr
Aufgabenbereich konzentrierte sich nun auf den regionalen Verkehr, da
Schnellzüge mit Loks bespannt wurden. Ausnahmen bildeten die
"Lyntog"-Leistungen "Sønderjyden",
"Uldjyden" und "Englænderen", die von
den Reihen MO und
MK/FK
geführt wurden. Im kopenhagener Depot Svanemølle wurde
darüber hinaus ein "Reservelyntog" einsatzbereit vorgehalten,
der aus zwei MOs und regulären Schnellzugwagen gebildet wurde. So
ließ sich der Lyntogbetrieb auch bei einem Ausfall aufrecht erhalten.
In den 1960er und -70er
Jahren waren die MOs zusätzlich mit Bahnpostwagen sowie mit
lokalen Güterzügen unterwegs, die inoffiziell auch
Passagiere mitnahmen. Eine Sonderleistung war die Beförderung
des Salonwagens S1 des dänischen Hofes, der bevorzugt zwischen
zwei MOs eingestellt wurde, um die Schlingerbewegungen des Waggons zu
dämpfen.
MO-Wendezüge
Die charakteristische Einsatzform der
MOs ab 1950 war der Betrieb in Wendezügen auf Basis der
Zugsteuerung System ASEA-Åkerman. Dabei wurden die Triebwagen
als Spannungsquelle für die Steuerwagen genutzt, die über
eine zusätzliche Leitung C versorgt wurden. Wegen des
Spannungsabfalls konnten zwischen Trieb- und Steuerwagen maximal zwei
weitere Wagen mitgeführt werden, die ebenfalls mit der Versorgungsleitung C
ausgestattet sein mußten. Eingesetzt wurden Steuerwagen der
Gattungen
CRS,
CPS,
CLS
und
Bhs, die aus vorhandenen Fahrzeugen um-
bzw. neugebaut wurden. Ein Wendezugbetrieb mit den später beschafften Steuerwagen der Gattung
Bns war dagegen ausgeschlossen, da diese mit dem
Steuersystem "
Internal Train Control"
(ITC) ausgestattet waren.
Letzte Einsatzjahre und Ausmusterung
Die ersten Ausmusterungen betrafen Ende
der 1960er Jahre die vierachsigen MOs der Serie III, die keine
Modernisierung erhalten hatten. Die Stillegung zahlreicher
Nebenstrecken 1971 führte zu weiteren, überschüssigen
MOs, so daß an der Instandhaltung gespart wurde. Schadhafte
Fahrzeuge wurden abgestellt und als Ersatzteilspender
ausgeschlachtet, betriebsbereite Wagen wurden notdürftig
gewartet und waren z.T. mit nur einer aktiven Maschinenanlage
unterwegs. Bei einigen Wendezügen standen nur die Steuerwagen
den Passagieren offen, während die MOs geschlossen blieben. Die
Triebwagen waren dabei mit der Maschinenseite an die Steuerwagen
gekuppelt, so daß der gegenüberliegende Führerstand
genutzt wurde, der nicht durch Lärm und ölhaltige Dämpfe
aus dem Maschinenraum belastet war.
In den 1970er Jahren leitete die
Erneuerung des DSB-Fahrzeugparkes die endgültige Ablösung
der MOs ein: Ab 1973 modernisierten die Nahverkehrswagen der Gattung
Bn den Regionalverkehr und ab 1978 standen die Triebwagen der
Baureihe
MR/MRD zur Verfügung.
Zum Ende ihrer Dienstzeit beförderten
die MOs auch schwedische und norwegische Wagen zwischen Kopenhagen und der
Eisenbahnfähre in Helsingør als Teil der internationalen
Verbindungen "Øresundspilen" (Kopenhagen-Stockholm) und
"Skandiapilen" (Kopenhagen-Oslo). Der letzte planmäßige
Einsatz der MOs endete 1984 auf der Strecke "Lille Nord"
(Hillerød-Helsingør), wo die Fahrzeuge durch die
Baureihe
ML abgelöst wurden. MO 1997
wurde 1971 als Meßfahrzeug für die Signaltechnik umgewidmet und
blieb bis 1983 im Dienst.
Museumsfahrzeuge
Nach der Ausmusterung wurde MO 1951 in privater Hand erhalten, bevor das
Fahrzeug von DSB Museumstog übernommen und 2002 auf Grund seines
schlechten Erhaltungszustandes verschrottet wurde. So wurde lediglich MO 1954 aus der
Lieferserie I bei Danmarks Jernbanemuseum erhalten
bzw. wird von DSB Museumstog in Betrieb gehalten.
Einführung
Teil 1: Entwicklung, Lieferserien
Teil 2: Technik I - Maschinenanlage und Drehgestelle
Teil 3: Technik II - Wagenkasten
Teil 4: Serie MO I
Teil 5: Serie MO II
Teil 6: Serie MO III
Teil 7: Serie MO IV-VI
Teil 8: Modernisierung 1960-65
Teil 9: Einsatz
Fahrzeugliste
Zur Fahrzeug-Übersicht