Nach der Wiederaufnahme des
Dieselbetriebes bei der DSB entstanden Forderungen nach verschiedenen
Änderungen bezüglich der Einrichtung der MOs. So wurde der
Einbau eines Dampferzeugers zum Beheizen von 2-3 mitgeführten
Beiwagen sowie eine Vergrößerung des Packraumes als
notwendig erachtet. 1949 wurde beschlossen, zwei MO VI entsprechend
umzurüsten, wobei Frichs die Zeichnungen lieferte.
Versuchsträger MO 591
Als erster Versuchsträger wurde MO
591 von den Zentralwerkstätten Århus umgebaut, wobei der
Dampferzeuger auf Grund der Gewichtsverteilung hinter der
Maschinenanlage angeordnet wurde. Der Kesselraum entstand durch
Umwandlung des ersten Einstiegraumes unter Einbeziehung eines
kleineren Flächenteils des vorderen Fahrgastraumes. Die rechte
Tür des vormaligen Einstiegraumes wurde verblendet, die linke
Tür wurde für Fahrgäste gesperrt. Über der linken
Tür entstand im Dach ein vergitterter Einlaß, der die
Generatoren und die Fahrmotoren mit frischer Kühlluft versorgte.
Am anderen Fahrzeugende wurde das optionale Dienstabteil aufgegeben
und dessen Grundfläche dem Packraum zugeschlagen, wo ein
Einmann-Dienstabteil neu eingerichtet wurde. Für die Fahrgäste
war somit nur noch ein Einstiegraum verfügbar, was aber auf
Grund der verringerten Anzahl der Sitzplätze ausreichte. Darüber
hinaus waren verschiedene Anpassungen notwendig, die u.a. die
Anordnung der Kühlelemente auf dem Fahrzeugdach betrafen sowie
den Einbau von Behältern für Heizöl und Speisewasser.
Insgesamt bewährten sich die Maßnahmen, wegen der hohen
Kosten wurde aber auf den Umbau weiterer MOs verzichtet.
Modernisierungsprogramm
1959 wurde die Nachrüstung der MOs
mit Dampferzeugern erneut aktuell, da nun viele der bisher genutzten
Beiwagen mit Eigenheizung vor der Ausmusterung standen. Wieder
lieferte Frichs die Zeichnungen, die Umbauten erfolgten im Zuge von
Hauptuntersuchungen in den Zentralwerkstätten Århus und
Kopenhagen. Auch hier entstand der Kesselraum durch Umwandlung des
ersten Einstiegraumes unter Einbeziehung eines kleineren Flächenteils
des vorderen Fahrgastraumes. Auf der linken Fahrzeugseite wurde die
Tür des vormaligen Einstiegraumes und das erste Fenster des
Fahrgastbereiches verblendet. Die rechte Schiebetür des
Einstiegraumes wurde durch eine an Scharnieren aufgehängte Tür
ersetzt. Die Wand neben dem Dampferzeuger wurde mit vier vergitterten
Lüftungsöffnungen versehen. Am anderen Fahrzeugende wurde
wie bei MO 591 das optionale Dienstabteil aufgegeben und dessen
Grundfläche dem Packraum zugeschlagen, wo ein
Einmann-Dienstabteil neu eingerichtet wurde.
Die Modernisierung betraf alle 39
fünfachsigen MOs und erfolgte in den Jahren 1960-65, wobei auch
der zuvor umgebaute MO 591 entsprechend angeglichen wurde. Alle
modernisierten MO erhielten neue Betriebsnummern aus dem Zahlenraum
1951-1999. Im Zuge der Modernisierung erfuhren die meisten MOs
weitere Veränderungen: Zahlreiche Wagen erhielten eine
Auffrischung der Inneneinrichtung mit neuen Wandverkleidungen aus
Kunststoff und Leuchtstoffröhren anstatt Glühlampen. Bei
älteren MOs wurden die Ansaugöffnungen für die
Kühlluft der Fahrmotoren an die Dachkante hochgesetzt und die
mit Scharnieren angeschlagenen Türen der Packräume wurden
durch zweiteilige Schiebetüren ersetzt. Weiterhin wurden die
Führerstandsfenster mit bruchsicheren Scheiben aus
Sicherheitsglas versehen die mit Gummileisten eingefaßt waren
und die Schutzgitter vor den Fenstern überflüssig machten.
Technische
Daten DSB MO 1900 nach Modernisierung |
Anzahl |
39 |
Hersteller |
Cvk Kbh & Ar |
Baujahr |
1960-65 |
Achsfolge |
3' Bo' |
Länge über Puffer |
20.930 mm |
Motor |
2 x FRICHS 6185CA, 6 Zylinder |
Leistung |
2 x 184 kW (250 PS) bei 1000 U/min |
Kraftübertragung |
dieselelektrisch |
Höchstgeschwindigkeit |
120 km/h |
Dienstgewicht |
64,0 t |
max. Achslast |
13,3 t |
Sitzplätze |
37 |
Traglastenraum Fläche/Zuladung |
- m² / 2,0 t |
Einrichtung |
2 Abt., 1 Dienstabt., 1 Packr., 1 WC |
Projekt MO III als Bahnposttriebwagen
Die vierachsigen MO III waren von der
Modernisierung, da der Einbau des Dampferzeugers die Achslast zu sehr
erhöht hätte. Stattdessen wurde ein Umbau als
Bahnpost-Triebwagen vorgeschlagen. Dabei wären die Flächen
des Fahrgastbereichs und des Packraums zur Einrichtung eines
Postbüros und eines Laderaumes für Postgut genutzt worden.
Eine entsprechende Umnutzung der Fahrzeuge fand aber nicht statt und
somit behielten die Fahrzeuge auch ihre alten Betriebsnummern.
Einführung
Teil 1: Entwicklung, Lieferserien
Teil 2: Technik I - Maschinenanlage und Drehgestelle
Teil 3: Technik II - Wagenkasten
Teil 4: Serie MO I
Teil 5: Serie MO II
Teil 6: Serie MO III
Teil 7: Serie MO IV-VI
Teil 8: Modernisierung 1960-65
Teil 9: Einsatz
Fahrzeugliste
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