Bauweise
Die Wagenkästen der ersten beiden
MO-Lieferserien wurden in Niettechnik ausgeführt und von Scandia
gefertigt. Alle späteren MO-Lieferungen erhielten geschweißte
Wagenkästen, die als Rohbau bei Frichs entstanden und bei
Scandia ihre Einrichtung erhielten. Diese Wagenkästen zeichneten
sich weiterhin durch ein flacher gewöbtes Dach aus, wodurch sich
die gesamte Fahrzeughöhe verringerte.
Einrichtung
Der Wagenkasten war an beiden
Fahrzeugenden mit Führerständen eingerichtet und an den
Stirnseiten mit Übergängen ausgestattet, die bis in die 1950er
Jahre vom Zugbegleitpersonal genutzt wurden. Die Führerstände
verfügten jeweils an der linken Seite über Einstiegstüren
und waren darüber hinaus rückseitig aus den Fahrzeug heraus
betretbar. Die frontalen Führerstandfenster waren mit
splitterfreien Scheiben verglast und mit Gittern gegen Vogelschlag
etc. geschützt. In den 1960er Jahren wurden die
Führerstandsfenster mit bruchsicheren Scheiben versehen, die mit
Gummileisten eingefaßt waren und die Schutzgitter überflüssig
machten.
Hinter dem Führerstand 1 lag der
Maschinenraum, in den die Motor-Generatorsätze aus dem
Maschinendrehgestell ragten. Schmale Plattformen ermöglichten
vom Führerstand aus einen Zugang zu beiden Seiten der
Maschinenanlage, aber nur der bei Vorwärtsfahrt links
angeordnete Gang gestattete den Durchgang zum Fahrgastbereich.
Auf den an den Maschinenraum
anschließenden Einstiegsraum folgten zwei Fahrgasträume,
die durch einen weiteren Einstiegsraum getrennt wurden. Vom vorderen
Fahrgastraum war ein WC abgeteilt, dessen Tür sich zum zweiten
Einstiegsraum hin öffnete. Ab Lieferserie III wurde vom hinteren
Fahrgastraum ein an den Packraum anschließendes Abteil durch
eine Schiebetür getrennt, das bei Bedarf als Dienstabteil nutzbar war.
Die Fahrgasträume waren mit
Übersetzfenstern versehen. Die Einrichtung war in 2+3
Sitzteilung und Mittelgang ausgeführt, die Sitze bestanden aus
Bänken mit gefederten Polstern und robusten Lederbezügen.
Über den Fenstern gab es durchlaufende Gepäcknetze, zur
Beleuchtung waren Glühlampen in die Decke eingelassen. Die Wände
waren mit hellem Birkenfurnier verkleidet, der Boden war mit Linoleum
belegt und die Deckenverkleidung war weiß lackiert. Die
Einstiege wurden mit Schiebetüren aus zwei übereinander
laufenden Flügeln geschlossen, der Zugang von den
Einstiegsräumen zu den Fahrgastbereichen erfolgte durch
einflügelige Schiebetüren.
Auf die Fahrgasträume folgte ein
Packraum, der gegenüber der Reihe MP deutlich vergrößert
war und beidseitig über eigene Türen beladen werden konnte.
Der folgende Führerstand 2 war bei den Lieferserien I und III
nur teilweise durch eine Trennwand abgeschirmt, ab Serie IV reichte
die Trennwand über die ganze Wagenbreite.
Heizung
Die Heizung der MOs erfolgte anfänglich mittels
Warmwasser, das durch einen Koksofen erhitzt wurde, eine Verbindung
zur Kühlanlage der Motoren bestand nicht.
Nach der Wiederaufnahme des Dieselbetriebes bei der DSB wurden 1960-65 die
MO-Serien I und II sowie IV-VI einer gründlichen
Modernisierung
unterzogen, wobei eine Dampfkesselanlage zum Beheizen mitgeführter
Beiwagen nachgerüstet wurde. Die vierachsigen Wagen der Serie III waren
von diesem Umbauprogramm ausgenommen, da dadurch die Achslast zu sehr erhöht
worden wäre.
Lichtsignale
An den Stirnseiten war der
Hauptscheinwerfer mittig in einem Gehäuse im Dach eingebaut.
Unter dem rechten Führerstandfenster war eine kleine,
freistehende Leuchte angeordnet, um die Blendwirkung auf den
Fahrzeugführer zu reduzieren. Ab Lieferserie IV wurde auch die
untere Leuchte mit einem großen, festmontierten Gehäuse
ausgeführt, ältere Fahrzeuge wurden ab Ende der 1940er
Jahre entsprechend nachgerüstet. Der Scheinwerfer im Dach wurde
als normales Fahrlicht genutzt, die untere Leuchte diente bei Bedarf
als Falschfahrsignal oder mit vorgesetzter roter Farbscheibe als
Schlußlicht. Das bei dem späteren Museumsfahrzeug MO 1954
montierte Dreilicht-Spitzensignal wurde während der aktiven
Dienstzeit der MO I-VI nicht verwendet.
Farbschema
Alle MO I-VI wurden DSB-weinrot lackiert und
mit gelben Kassettenlinien verziert, die ab 1950 entfielen. Das Dach
war in grau oder silber gehalten.
Einführung
Teil 1: Entwicklung, Lieferserien
Teil 2: Technik I - Maschinenanlage und Drehgestelle
Teil 3: Technik II - Wagenkasten
Teil 4: Serie MO I
Teil 5: Serie MO II
Teil 6: Serie MO III
Teil 7: Serie MO IV-VI
Teil 8: Modernisierung 1960-65
Teil 9: Einsatz
Fahrzeugliste
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