Gattungen AC/Ac/Ah, ACM, AV/AX, CRL/CB/Cb/Cbh, AUL, AUM/AVM, CC/Cc/Bgh, CCL/Ccl/Bghl, CD/Cd/Bgoh
Die Schnelltriebwagen der DSB-Baureihe MS wurden als erste Bahnfahrzeuge
in Dänemark in Schweißtechnik ausgeführt, wobei eine
deutliche Reduktion des Gewichts gegenüber genieteten
Konstruktionen erreicht wurde. Daher beschloß die DSB, diese
Methode auch bei zukünftigen Wagenbeschaffungen anzuwenden. Ab
1937 kam eine neue Generation von Schnellzugwagen zur Auslieferung,
die auf den genieteten Stahlwagen der Gattungen
AU, CR/CA von 1932
basierten. Wie diese, waren die neuen Wagen mit Seitengang und
Abteilen sowie mit einem WC an jedem Wagenende eingerichtet. Die
Einstiegstüren waren gegenüber den Seitenwänden
zurückgesetzt und die Übergänge an den Stirnseiten mit
Faltenbälgen geschützt. Neu konstruiert wurden die
Drehgestelle mit einem Achsstand von 3 m. Die neuen
Fertigungsmethoden führten zu einer Reduktion des
Fahrzeuggewichts von über 6 t.
Eine
erste Serie der geschweißten Stahlwagen wurde in verschiedenen
Ausführungen 1937-40 in 56 Exemplaren beschafft. Für die 1.
Kl. wurden 26 Wagen der Gattung
AC eingerichtet sowie zwei
Wagen der Gattung
ACM. Letztere waren mit Steuerleitungen und Eigenwärme
ausgestattet und so auch für den Einsatz mit Triebwagen geeignet. In
kombinierter Einrichtung für die 1. und 2. Kl. wurden insgesamt
20 Wagen der Gattungen
AV und
AUL geliefert (spätere Bezeichnungen
Gattung
AX und
AV), die sich in der Aufteilung der Abteile unterschieden.
Für die 2.Kl. wurden 8 Wagen der Gattung
CRL beschafft
(ab 1941
CB, ab 1967
Cb, ab 1969
Cbh).
In den Jahren 1945-63 folgte eine
zweite Serie von 273 Wagen, wobei
technische Fortschritte zu einer weiteren Reduzierung des Gewichtes
führten. So fanden hier insbesondere die Erkenntnisse aus der
Wagenfamilie CL Eingang, was u.a. an den längsgesickten Dächern
erkennbar war. Die DSB beschaffte diese Wagen in folgenden Varianten:
Für die 1. Kl. wurden 16 Wagen der Gattung
AC
eingerichtet (ab 1966
Ac, ab 1969
Ah). In
kombinierter Einrichtung für die kombinierte 1. und 2. Kl. wurden 20 Wagen
der Gattungen
AV sowie 16 Wagen der Gattung
AVL mit
Steuerleitungen geliefert. Für die 2.Kl. wurden 140 Wagen der
Gattung
CC (ab 1967
Cc, ab 1969
Bgh) sowie 12 Wagen der Gattung
CD
(ab 1967
Cd, ab 1969
Bgoh) mit jeweils 2 Kleinkindabteilen und einem zusätzlichen
Toilettenraum beschafft. Vier CC wurden 1956 mit den Steuerleitungen A, B und C nachgerüstet
und als Gattung
CCL geführt (ab 1967
Ccl, ab 1969
Bghl).
Für den Einsatz mit den Triebwagen der Reihen MP, MO und MK/FK gab es zusätzlich
geschweißte Stahlwagen in besonders leichten Ausführungen:
1939 wurden für den "Nordpilen" 4 Wagen der Gattung
AUM (ab 1941 Gattung
AVM) beschafft, die mit Aluminiumblech beplankt
waren und über eine Küche sowie eine eigene Heizanlage
verfügten. 1951 folgten 3 Doppelwagen der Gattung
AD/AY für
den "Bådtoget Englænderen", bei denen sich
zwei Wagenkästen auf ein gemeinsames Jakobsdrehgestell stützten.
Die Einrichtung entsprach je einem Wagen der Gattungen AC und AV.
Die geschweißten Stahlwagen erhielten das weinrote DSB-Farbschema, wobei die erste
Lieferserie anfänglich mit gelben Kassettenlinien verziert war,
die im Laufe der Betriebsjahre entfielen. Die Fahrzeuge bildeten über
Jahrzehnte landesweit die Schnellzüge der DSB. Ab 1966 wurden
die meisten Wagen der zweiten Serie einem umfangreichen Umbauprogramm
unterzogen, um sie auf UIC-Standard zu bringen. Die modernisierten
Wagen wurden umgezeichnet
(Gattung
Ag, ABg, Bg, Bgc, BDg sowie
Bgc), ältere
Wagen wurden in lokalen Zügen eingesetzt. Die Ausmusterung der
geschweißten Stahlwagen begann in den 1970er Jahren und endete
mit den 1980er Jahren.
Technische Daten AC, AV, CC: |
|
AC Serie I / II |
AV Serie I / II |
CB / CC |
Anzahl |
26 / 16 |
8 / 75 |
8 / 140 |
Hersteller |
Scandia |
Scandia |
Scandia |
Baujahre |
1937-38 / 1949-52 |
1938-40 / 1945-63 |
1939 / 1950-63 |
Länge über Puffer |
21.270 mm |
21.270 mm |
21.270 mm |
Drehzapfenabstand |
14.400 mm |
14.400 mm |
14.400 mm |
Achsstand im Drehgestell |
3.000 mm |
3.000 mm |
3.000 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- / 140 km/h |
- / 140 km/h |
- / 140 km/h |
Dienstgewicht |
37,0 t / 37,0 t |
35,3 t / 31,0 t |
35,2 /34,0 t |
Sitzplätze 1. Kl. |
42 / 42 |
12 / 18 |
0 / 0 |
Sitzplätze Fælles-Kl. |
0 / 0 |
48 / 40 |
72 / 72 |
Einrichtung |
7 Abt. 1. Kl., 2 WC |
2/3 Abt. 1. Kl., 6/5 Abt. 2. Kl., 2 WC |
9 Abt. 2. Kl., 2 WC |
Abbildungen:
AV, AX:
AC:
CB, CC:
CD:
Als eine Variante der Bauart CC beschaffte die DSB 1950 und -53 insgesamt 12 Waggons der Bauart CD,
bei denen 2 der 9 Abteile für Mütter mit Kleinkindern unter 4 Jahren vorbehalten waren. Diese Abteile
wurden als "Børnekupéer" (Kleinkindabteile) bezeichnet und entsprechend beschildert.
Hier gab es unter den üblichen Gepäcknetzen zusätzlich abgehängte Netze, in denen
Kinder abgelegt und mit seitlichen Netzen vor dem herunterfallen gesichert werden konnten. Zwischen beiden Abteilen lag ein Wickelraum zur Versorgung
von Kleinkindern, der über den Seitengang zugänglich war. Hier gab es ein Waschbecken mit
Warm- und Kaltwasser zum Ausspülen der Windeln sowie einem Seifenspender, einen elektrisch beheizten Trockenschrank,
einen ausklappbaren Wickeltisch und schließlich einen Ausguß für Kindertöpfchen. Die Wagen wurden 1970
umgezeichnet als Gattung Bgoh, die Kleinkindabteile wurden bis 1975 zurückgebaut und als reguläre
Sitzabteile eingerichtet.
geschweißte Stahlwagen jenseits der DSB:
Quellen:
Andersen, Torben (1992): Litra CC. Lokomotivet 48:3-5.
Bruun-Petersen, Jens (1986): Personvognsmateriellets historie. Roskilde: bane bøger.
Clorius, Odin (1950): Nye vogne med småbørnstoilet. Vingehjulet 7 årgang nr. 16: 169-171.
Larsen, Morten Flindt & Bruun-Petersen, Jens (2000): 1950: Vogne med småbørnstoilet. Jernbanehistorisk årbog '00: 48-57.
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