Die MO 1800 wurden gemeinsam mit den MO-Serien I-VI im regionalen Verkehr eingesetzt.
Ausnahmen bildeten die "Lyntog"-Verbindungen "Sønderjyden",
"Uldjyden" und "Englænderen" sowie der
Ersatz ausgefallener "Lyntog"-Leistungen. In den 1960er und
-70er Jahren waren die MOs zusätzlich mit Bahnpostwagen sowie
mit lokalen Güterzügen unterwegs, die inoffiziell auch
Passagiere mitnahmen. Eine Sonderleistung war die Beförderung
des Salonwagens S1 des dänischen Hofes, der bevorzugt zwischen
zwei MOs eingestellt wurde, um die Schlingerbewegungen des Waggons zu dämpfen.
MO 1800 in Norddeutschland
Die internationale Verbindung "Nordpilen" (Nordpfeil) Frederikshavn-Hamburg
wurde 1954-61 durch MO 1800 geführt. Ebenfalls mit MO
1800-Bespannung wurde 1956-58 die Verbindung Esbjerg-Tønder-Niebüll-
Hamburg auf der Marschbahn gefahren. Diese Verbindung wurde
anschließend auf dem Abschnitt Esbjerg-Tønder-Niebüll
bis 1979 mit einem durchgehenden DB-Wagen aufrechterhalten.
Bei den im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzten MO 1800 mußten
die zwei Scheinwerfer an den Stirnseiten zu Dreilicht-Spitzensignalen
ergänzt werden, um den Vorschriften der DB zu genügen. MO
1833-1838 wurden mit drei Scheinwerfern je Stirnseite ausgeliefert,
MO 1821-1826 wurden entsprechend nachgerüstet. Zusätzlich
erhielt auch der auf Seeland stationierte MO 1815 ein
Dreilicht-Spitzensignal für Probefahrten des "Neptun
Express" auf der Verbindung Kopenhagen-Berlin. Letztendlich
kamen hier aber die "Lyntog"-Triebzüge der Reihen MS
und MB zum Einsatz, da es Probleme mit den dreiachsigen Drehgestellen
der MO 1800 auf den Fährklappen gab.
MO-Wendezüge
Die charakteristische Einsatzform der MOs ab 1950 war der Betrieb in Wendezügen auf
Basis der Zugsteuerung System ASEA-Åkerman. Wegen des
Spannungsabfalls zwischen Trieb- und Steuerwagen konnten maximal zwei
weitere Wagen mitgeführt werden, die mit der Versorgungsleitung "C"
ausgestattet sein mußten. Eingesetzt wurden
Steuerwagen der Gattungen
CRS,
CPS,
CLS
und
Bhs,
die aus vorhandenen Fahrzeugen um- bzw. neugebaut wurden. Ein
Wendezugbetrieb mit den später beschafften Steuerwagen der
Gattung
Bns
war dagegen ausgeschlossen, da diese mit dem Steuersystem
"
Internal
Train Control" (ITC) ausgestattet waren.
Letzte Einsatzjahre und Ausmusterung
Die Stillegung zahlreicher Nebenstrecken 1971 führte zu überschüssigen
MOs, so daß an der Instandhaltung gespart wurde. Schadhafte
Fahrzeuge wurden abgestellt und als Ersatzteilspender
ausgeschlachtet, betriebsbereite Wagen wurden notdürftig
gewartet und waren z.T. mit nur einer aktiven Maschinenanlage
unterwegs. Bei einigen Wendezügen standen den Fahrgästen
nur die Steuerwagen offen, während die MOs geschlossen blieben.
Die Triebwagen waren dabei mit der Maschinenseite an die Steuerwagen
gekuppelt, so daß der gegenüberliegende Führerstand
genutzt wurde, der nicht durch Lärm und ölhaltige Dämpfe belastet war.
In den 1970er Jahren leitete die Erneuerung des DSB-Fahrzeugparkes die endgültige
Ablösung der MOs ein: Ab 1973 modernisierten die
Nahverkehrswagen der Gattung
Bn
den Regionalverkehr und ab 1978 standen die Triebwagen der Baureihe
MR/MRD
zur Verfügung. Zum Ende ihrer Dienstzeit beförderten die
MOs auch schwedische und norwegische Wagen zwischen Kopenhagen und
der Eisenbahnfähre in Helsingør als Teil der
internationalen Verbindungen "Øresundspilen"
(Kopenhagen-Stockholm) und "Skandiapilen"
(Kopenhagen-Oslo). Der letzte planmäßige Einsatz der MOs
endete 1984 auf der Strecke "Lille Nord"
(Hillerød-Helsingør), wo die Fahrzeuge durch die
Baureihe
ML abgelöst wurden.
Nach der Ausmusterung wurden einige MOs noch einige Jahre als Dampferzeuger
zur Aufheizung bereitgestellter Wagen oder als Rangiermittel genutzt.
MO 1846, 1878 und 1881 blieben bei Danmarks Jernbanemuseum erhalten,
MO 1829, 1848 und 1876 gelangten zum DJK, wo MO 1876 wegen seines schlechten
Erhaltungszustandes 2002 verschrottet wurde. MO 1835 und 1881 wurden für
einige Jahre vom "Verein der Freunde des Schienenverkehrs
Flensburg e.V." (FSF) übernommen, dem Betreiber der
Museumsbahn "Angelner Dampfeisenbahn" in Kappeln an der Schlei.
Beide Fahrzeuge kehrten später wieder nach Dänemarkt zurück,
wobei MO 1835 beim ØSJK erhalten blieb.
Einführung
Teil 1: Entwicklung und Technik
Teil 2: Einsatz
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