Dossier DSB MT 151-167 - Teil 4: Technik II - Fahrzeugteil


Aufbauten
Der Führerstand verfügte für jede Fahrtrichtung jeweils auf der rechten Seite über ein vollständiges Fahrpult, eine Mehrfach- oder Fernsteuerung war nicht vorhanden. Der Zugang erfolgte durch seitliche Türen, der Boden des Führerstandes war gegenüber dem Umlaufblech des Rahmens und den Türschwellen hochgesetzt. An den Stirnseiten sorgten je drei Fenster mit einer schmalen Sonnenblende für großzügige Sichtverhältnisse. So war in Fahrtrichtung der rechte Pufferteller vom Führerstand aus sichtbar. Am Rahmenboden unter dem Führerstand war der Kraftstoffbehälter angeordnet.

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Die beiderseitigen Vorbauten waren halbhoch und schmal gehalten, sie fielen zu den Fahrzeugenden hin leicht ab. Der vordere Motorvorbau nahm die Kühlanlage, den Kompressor sowie den Dieselmotor mit der Auspuffanlage auf. Der hintere Vorbau enthielt die Generatoren, einen Geräteschrank sowie die zwei Hauptluftbehälter. Der Motor war mit dem Generator durch eine Welle unter dem Boden des Führerhauses direkt verbunden. Diese Anordnung schützte die elektrische Anlage vor eventuell austretendem Motoröl und sorgte für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung. Die Batterien waren in seitlichen Kästen am Führerhaus platziert. Über den Pufferbohlen befanden sich Rangierplattformen mit großen, seitlichen Trittstufen.


Zug- und Stoßvorrichtungen
Die MT waren mit Hülsenpuffern mit runden Tellern und Schraubenkupplungen versehen, automatische Kupplung wurden zu keiner Zeit verwendet. Über den Puffern befand sich jeweils eine kräftige Kranöse, an denen der gesamte Rahmen von den Drehgestellen gehoben werden konnte.

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Signalanlagen
An den Stirnseiten der Maschinenvorbauten war jeweils ein Dreilichtspitzensignal mit weißen Leuchten vorhanden, letztere ließen sich mit einsteckbaren, farbigen Scheiben als Schlußlicht abblenden. Für den Tagesverkehr konnte eine weiße Signalscheibe in eine entsprechende Halterung eingesteckt werden (gültiges DSB-Signal bis 1971). Bei einigen MTs wurden im Zuge von Reparaturen die Leuchten erneuert und durch die bei der Reihe MO verwendeten Bauform ersetzt.

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Anfang der 1970er Jahre wurden die MT mit Funkgeräten ausgestattet, was äußerlich an den Dachantennen erkennbar war. Vermutlich zeitgleich wurden für den Rangierbetrieb zwei orange Rotorblinklichter auf dem Führerhausdach montiert (in Fahrtrichtung jeweils rechts). Da diese den Funkempfang störten, wurden sie Mitte der 1990er Jahre gegen gleichfarbige Blitzlichter ausgetauscht.

Über der Sonnenblende des rechten Führerstandfensters war in jeder Fahrtrichtung ein elektrisches Horn vorhanden (vergleichbar einer Kfz-Hupe). Auf dem hinteren Maschinenvorbau war eine Signalglocke angeordnet - ein Designelement, das wohl von vergleichbaren amerikanischen Vorbildern entlehnt war.

An den Rahmenecken war jeweils ein kleiner Peilstab montiert, der ursprünglich weiß lackiert war und die Außenmaße der Lok markieren sollte, bald jedoch wurden die Pfosten wie die anderen Griffstangen schwarz lackiert.

Zur Vermeidung von Missverständnissen im Rangierbetrieb, wurde das Vorderende der Loks durch V-förmige gelbe Warnstreifen an den Ecken des Motorvorbaus gekennzeichnet. Diese Markierungen waren bei Lieferung noch nicht vorhanden, wurden aber bald darauf angebracht und bis zum Ende der Dienstzeit beibehalten. Zur Kennzeichnung mehrerer Loks auf großen Rangiergeländen konnten Tafeln mit einer "arbejdsnummer" an den Stinseiten der Vorbauten angesteckt werden (schwarze Ziffer auf weißem Feld).

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Farbgebung und Anschriften
Bei Ablieferung waren Aufbauten und Rahmenwangen der MTs grün, Pufferbohlen, Griffstangen, Umlaufblech und Fahrwerk dagegen schwarz (Ausnahme MT 151 und 152: grüne Pufferbohlen). Die Beschriftung war in gelber Antiquaschrift (mit Serifen) gehalten, einige Maschinen erhielten später aber Beschriftungen in einem einfacheren Groteskstil (serifenlos).

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Ende der 1970er Jahre wurde das neue DSB-Design von 1972 auch auf die MTs angewendet: Fahrwerk, Rahmen und Maschinenvorbauten waren schwarz, das Führerhaus mit Dach dagegen rot. Hinsichtlich der über das Führerhaus hinausragenden Batteriekästen gab es anscheinend keine eindeutigen Vorschriften, sie wurden bei einigen Maschinen rot, bei anderen schwarz gehalten. Im Zuge späterer Instandsetzungen wurde dann auch das Dach des Führerhauses schwarz lackiert.

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Die Beschriftung war jetzt weiß in Helvetica-Type mit einem großen DSB-Logo am jeweils linken Maschinenvorbau. Diese Logos wurden in unterschiedlicher Größe angebracht, bei großen Logos wurde am Motorvorbau das "D" aus Blech auf das Lüftergitter montiert. In den 1990er Jahren wurde dieses Muster anscheinend nicht mehr allzu ernst genommen: Hier war das DSB-Logo bei einigen Loks auf beiden Seiten des hinteren Maschinenvorbaus zu sehen. Bei MT 152 wurde 1999 die Zuordnung zu "DSB-Gods" kenntlich gemacht: An den Führerhaus Seitenwänden befand sich unter der Betriebsnummer der weiße Schriftzug "GODS” auf grünem Grund. Innen war der Führerstand sowie die Maschinenräume mit ihren Aggregaten bei allen MTs zu jeder Zeit hellgrau.


Bauliche Veränderungen
Der Motortausch von 1968-71 war äußerlich an der nach hinten verschobenen Lage des Auspuffs, sowie an zusätzlichen Lüftungsgittern in je zwei Türen beiderseits des Motorvorbaus erkennbar.

Um 1990 wurden die Auspuffrohre für Motor und Ölheizung über das Dach des Führerhauses verlängert um die Belästigung des Personals durch Abgase zu vermindern.

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DSB MT 151-167 Einführung
Teil 1: Entwicklung
Teil 2: Einsatz
Teil 3: Technik I - Maschinenanlage und Drehgestelle
Teil 4: Technik II - Fahrzeugteil
Teil 5: Tabelle Technische Daten
Fahrzeugliste



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