Allgemeine Auslegung:
Die Auslegung der Baureihe MT orientiert sich an den
Anforderungen des Rangierbetriebs: Der mittig angeordnete Führerstand
war erhöht und nahm die gesamte Fahrzeugbreite ein. Die
Maschinenanlage war in zwei schmalen, halbhohen Vorbauten
untergebracht. Als Kraftquelle diente ein Dieselmotor, der einen
Generator antrieb. Das Fahrwerk bestand aus zwei zweiachsigen
Drehgestellen, deren Achsen mit jeweils einem Fahrmotor versehen
waren. Der relativ niedrige Achsdruck von 13,0 t erlaubte den
universellen Einsatz der Loks auch auf Nebenstrecken.
Motor
Der Motor der Lieferausführung war eine Neukonstruktion der Firma
Frichs mit der Typbezeichnung 8.200 CV. Hierbei handelte es sich um
einen 8-Zylinder 4-Taktmotor in V-Anordnung, dessen Zylinderbänke
in einem Winkel von 90° zueinander geneigt waren. Die Zylinder
hatten einen Durchmesser von 200 mm und eine Schlaglänge von 220
mm. Die Maschine leistete 312 kW (425 PS) bei 1.200 U/min und einem
Kraftstoffverbrauch von ca. 75 l/h. Nach umfangreichen Tests des
Herstellers wurde der Motor durch DSB-Personal abschließend
nach UIC-Vorschriften erfolgreich geprüft: 100 h Dauerbetrieb,
davon 80 h unter Vollast, 19 h mit variierender Belastung und 1 h bei
10 % Überlast. Weitergehende Überlegungen, die Leistung des
Motors mit zusätzlichen Zylindern und einer Druckladung zu
steigern, wurden nicht umgesetzt.
Als problematisch erwieß sich der ursprüngliche Kraftschluß zwischen
Motor und Generator, da die Verbindungswelle mit beiden Aggregaten jeweils
direkt über eine elastische Kupplung
verbunden war. Diese Konstruktion war zu steif und führte u.a.
zu Rissen im Motorblock. So entschloß man sich 1968 zu einer
Remotorisierung mit dem Maybach-Mercedes Dieselmotor Typ MB 820B. Es
handelte sich hierbei um einen 4-Taktmotor mit 12-Zylindern in
V-Anordnung und einer Leistung von 441 kW (600 PS), die für den
Bedarf der DSB auf 361 kW (491 PS) bei 1.400 U/min gedrosselt wurde.
Gleichzeitig wurden die Schwingungseigenschaften der Motorlagerung im
Rahmen verbessert und die Welle zum Generator mit Kardangelenken
versehen. Der Umbau machte darüber hinaus aufwendige Anpassungen
verschiedener Anschlüsse notwendig. So wurde u.a. der Auspuff
zum Führerhaus hin verlagert und die Kühlanlage modifiziert (s.u.).
A/S Frichs führte den ersten Umbau aus und lieferte die Zeichnungen, alle
übrigen Maschinen wurden von der DSB 1970-71 umgebaut.
Kühlanlage
Am vorderen Ende des Motorvorbaus befanden sich die Lüfteröffnungen der
Kühlanlage: Die beiden großen, seitlichen Öffnungen
waren mit verstellbaren, senkrechten Lamellen ausgestattet, die nach
außen durch ein Drahtgitter geschützt wurden. Die obere,
runde Lüfteröffnung über dem Ventilator war mit einem
Gitter mit radialen Streben abgedeckt, das zu einem späteren Zeitpunkt durch ein
Gitter mit rechtwinklig verschweißten Streben ersetzt wurde. Im Zuge der Remotorisierung
1968-71 wurde der elektrische Antrieb des Kühlergebläses
auf einen hydrostatischen Motor System Behr umgestellt. Ferner wurde
eine ölgefeuerte Heizung zum Vorwärmen bzw. zum Warmhalten
des Kühlwassers nachgerüstet für den Fall, daß
die Loks bei kalter Witterung abgestellt wurden.
Elektrische Ausrüstung:
Die elektrische Ausrüstung der Reihe MT
stammte von der Firma A/S Titan. Der Hauptgenerator Typ Titan H2/35
lieferte Gleichstrom für die Fahrmotoren. Direkt an die Welle
des Hauptgenerators war ein HilfsgeneratorTyp Titan BG 57/15
angekoppelt, der Dreiphasen-Wechselstrom für diverse
Hilfsaggregate produzierte. Ein zusätzlicher Hilfsgenerator Typ
Titan MBL 10 für Gleichstrom wurde über Riemen angetrieben.
Die Fahrmotoren Typ Titan BM 381 lagen neben dem jeweils angetriebenen
Radsatz und wirkten über eine einfache 65/16 Übersetzung.
Die Steuerung stammte von der schwedischen ASEA und war so ausgelegt, daß die
Leistung im Geschwindigkeitsbereich 12-60 km/h kontinuierlich regelbar war.
Drehgestelle
Die Drehgestelle waren aus einem geschweißten Rahmen aufgebaut und
wiesen jeweils zwei Achsen mit einem eigenen Fahrmotor auf. Die
Kühlluft für die Fahrmotoren wurde von Gebläsen unter
dem Boden des Führerhauses angesaugt und durch die hohlen
Drehzapfen zu den Fahrmotoren geführt.
An jeder Rahmenecke war ein Sandkasten vorhanden, so daß in beide
Fahrtrichtungen der führende Radsatz gesandet werden konnte. Vor den
außenliegenden Radsätzen befanden sich Schneeräumer
am Drehgestell.
DSB MT 151-167 Einführung
Teil 1: Entwicklung
Teil 2: Einsatz
Teil 3: Technik I - Maschinenanlage und Drehgestelle
Teil 4: Technik II - Fahrzeugteil
Teil 5: Tabelle Technische Daten
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