Trans Europ Express (TEE)

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Die Idee eines europaweiten Netzes von komfortablen Hochgeschwindigkeitszügen wurde 1954 vom Generaldirektor der Niederländischen Staatsbahnen (NS) Dr. Franciscus Querien erstmals der UIC vorgetragen. Aber erst mit Unterzeichnung der "Römischen Verträge" am 25. März 1957 als Grundlage der Europäischen Union (EU) öffnete sich Westeuropa: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande vereinbarten den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital. Damit war auch der Weg frei für das Projekt "Trans Europ Express" (TEE), das einen schnellen und luxuriösen Zugverkehr zwischen den Unterzeichnerstaaten sowie der Schweiz ermöglichten sollte. Insbesondere sollten die zeitaufwendigen Aufenthalte an den Staatsgrenzen entfallen, indem die Pass- und Zollkontrollen während der Fahrt erledigt wurden. Da man sich nicht auf eine einheitliche Fahrzeugbeschaffung einigen konnte, blieb deren Wahl den jeweiligen Bahnverwaltungen überlassen, sofern folgende Kriterien erfüllt wurden:

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Dieseltriebzüge mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und hoher Laufruhe.
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Einrichtung ausschließlich 1. Kl. mit mindestens 120 Sitzplätzen, aber nicht mehr als drei Sitze je Reihe.
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Gastronomisches Angebot durch Speisewagen oder Bordküche.
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Abteile für Pass- und Zollkontrolle.
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Äußerlich einheitliche Farbgebung in weinrot und creme (in Deutschland RAL 3005 und RAL 1001).

Der TEE-Betrieb wurde am 2. Juni 1957 aufgenommen.


Deutschland:
Die DB startete mit ihren Triebzügen der Baureihe VT 08.5, die schon bald durch die neuen TEE-Triezüge der Baureihe VT 11.5 abgelöst wurden. Mit der fortschreitenden Elektrifizierung des Streckennetzes wurden die Triebzüge ab 1965 zunehmend durch E-Lok bespannte Wagenzüge ersetzt. Dies war die Domäne der Baureihen E 03 / 103 und E 10.12 / 112, letztere eine Variante der Baureihe E 10 für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Das TEE-Netz erreichte 1974 seine größte Ausdehnung, als 45 Züge 167 Städte in 11 Ländern verbanden und täglich über 60.000 km zurücklegten. In den folgenden Jahren wurden die TEE-Verbingen aber immer mehr in die nationalen Intercity- (IC) und Hochgeschwindigkeitsnetze mit gemischten Sitzklassen integriert und verloren so ihre Exklusivität. 1988 wurde das TEE-Programm beendet und durch das Euro City-System abgelöst.

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Schweiz:
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Dänemark:
Dänemark erhielt zum Sommerfahrplan 1974 Anschluß an das TEE-Netz mit dem TEE F 3/4 "Merkur". Dessen Zuglauf wurde ab Hamburg über die Vogelfluglinie bis Kopenhagen verlängert. Da die Auslastung enttäuschte, wurde der dänische Zweig des TEE-Netzes bereits 1978 wieder eingestellt.

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Quellen:
Bruun-Petersen, Jens & Poulsen, John (2003): Internationale tog via Gedser. Smørum: bane bøger.
Mertens, Maurice et al.: TEE Die Geschichte des Trans Europ Express. Alba Publikation 2009.
Rasmussen, A. M. (1974): Hallo Europa, DSB er nu tilsluttet TRANS-EUROP-Express nettet. DSB bladet K74, Særudgave maj 1974: 10-11.


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