* 25. Oktober 1863, † 15. April 1912: Ingenieur
J. C. Milling wurde 1863
in Svendborg geboren, er absolvierte Ausbildungen als Schmied bei der
Sydfynske Jernbane (SFJ) und als Maschineningenieur bei der Helsingør
Skibsværft. Während eines zehnjährigen
USA-Aufenthaltes war er als Ingenieurassistent bei verschiedenen
Eisenbahngesellschaften beschäftigt, wo er auch Mallet-Dampfloks
kennen lernte. 1897 kehrte er nach Odense heim und machte dort
Karriere bei der SFJ.
Als Leiter der SFJ-Maschinenabteilung beschäftigte sich J. C. Milling
zunächst mit der Konstruktion von neuem Wagenmaterial. Ab 1909 wandte er
sich dem Entwurf neuer Tenderloks zu, wobei sich alle seine Arbeiten
durch eine eigene, elegante Linienführung auszeichneten. J. C. Milling-Loks
waren an den charakteristischen Führerhäusern, an
den rundkuppeligen Domen und an den abgeschrägten Wasserkästen
erkennbar. Folgende Projekte arbeitete J. C. Milling aus:
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Für die Odense Kerteminde Martofte Jernbane OKMJ (vorm. OKDJ)
und die Nordvestfyenske Jernbane (OMB) entwarf er 1909 eine B' B' Mallet-
Lokomotive, die als zu unkonventionell abgelehnt wurde.
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Alternativ entwarf er für die OKMJ und OMB
eine 1' C 1' Tenderlok, die ab 1910 von Henschel erfolgreich
in mehreren Exemplaren gebaut wurde.
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Für die SFJ-Hauptstrecke Odense-Svendborg entstand eine größere
1' D 1' Tenderlok, die
ebenfalls bei Henschel gebaut wurde.
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J. C. Millings ehrgeizigstes Projekt war 1912 die große Mallet-Verbundlok
SFJ 30
mit der Achfolge (1' B)' B 1', für die er die Laufwerke zweier ausgemusterter
Tenderloks verbaute. Es handelte sich hierbei um die bis dahin größte
in Dänemark gebaute Lok, die allerdings nie ihre Kinderkrankheiten überwand.
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1912 brach J. C. Milling zu einer weiteren USA-Reise auf, um seine Studien
fortzusetzen. Sein Weg führte über Southampton, wo er sich
als einziger Däne mit einem Ticket der 2. Klasse für £
13,- auf der R.M.S. Titanic einschiffte, deren Untergang am 15. April
1912 er nicht überlebte. Seine Leiche wurde geborgen und am
3. Juni 1912 auf dem "Assistens Kirkegård" in Kopenhagen
beigesetzt. J. C. Millings Design-Handschrift lebte in der Konstruktion
dänischer Dampfloks fort und war noch über ein Jahrzehnt nach seinem
Ableben u.a. bei den Tenderloks
SB 1-3
der Skagensbanen zu entdecken.
Quellen:
Encyclopedia Titanica:
http://www.encyclopedia-titanica.org
Viinholt-Nielsen, Lars (1997): Syv lokomotiver til fynske privatbaner.
Jernbanen 2/97: 38-41.
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