Bereits ab Beginn des Eisenbahnbetriebes wurden Pferde für Rangieraufgaben
eingesetzt. Meist wurden schwere Kaltblüter gewählt, die
eine Zugkraft von rund 800 kg erreichten. Die Tiere eigneten sich
insbesondere zum Verschieben einzelner Waggons, die an den Rampen der
Güterschuppen be- und entladen wurden. An größeren
Stationen wurden bahneigene Pferde und Kutscher vorgehalten, bei
kleineren Stationen wurden Pferde und Kutscher bei lokalen
Fuhrbetrieben angemietet. Rangierpferde galten im Vergleich zur
Dampftraktion als günstiger und flexibler. Allerdings
verursachten Sie auch dann Kosten für Unterhalt und Pflege, wenn
sie nicht arbeiteten, ihre Lebenserwartung im Rangierdienst wurde mit
4 Jahren angesetzt. Eine dänische Aufstellung von 1925 benannte
die monatlichen Futterkosten für ein Rangierpferd mit 120 kr.
Dagegen wurde der monatliche Benzinbedarf eines Rangiertraktors bei
täglich 8 Betriebsstunden mit 100 kr angegeben und das bei einer
Arbeitsleistung, die 2 Pferde erforderte. Dementsprechend groß
war das Interesse der Betreiber an motorbetriebenen Rangiermitteln
wie den Modellen von
Vermot
und
Breuer, die in den 1920er
Jahren aufkamen. Das letzte dänische "Rangerhest"
(Rangierpferd) wurde 1958 in Tølløse abgelöst, bei den
"British Railways" waren Pferde sogar bis 1967 aktiv.
Abbildungen:
Quellen:
Dresler, Steffen (2009): DSB damprangerlokomotiver. Tog på tryk.
Peplies, Michael (2016): Das Pferd als Rangierlokomotive. vauhundert: www.vauhundert.de.
Poulsen, John (2019): Motor Materiel 9 - Ragertraktorer. Smørum: bane bøger.