Die Privatbahnen "Odsherreds Jernbane" (OHJ) und "Høng-Tølløse
Jernbane" (HTJ) arbeiteten gemeinschaftlich und stimmten sich
bei der Beschaffung von Fahrzeugen ab. 1901 erwarben sie
jeweils zwei C-gekuppelte Loks mit Schlepptender als
OHJ 5-6 und
HTJ
7-8 bei der "
A/S Vulcan, C. F. Kiehn" in
Maribo. Dabei handelte es sich weitestgehend um Nachbauten der Maschinen, die 1891 von
der Sjællandske Jernbaneselskab als
SJS L 89-91
(ab 1893 DSB Ls 296-298) bei der belgischen "Société
Anonyme John Cockerill" beschafft worden waren. 1905 und -07
folgten zwei weitere baugleiche Loks von Henschel als
OHJ 9 und
HTJ 10.
Die Loks waren vom Typ "Longboiler", d.h. die Feuerbüchse lag hinter der
letzten Achse des C-gekuppelten Fahrwerks. Die Zylinder lagen außerhalb des
Rahmens, die Allan-Steuerung war innen angeordnet. Die Betriebsstoffe
wurden in einem zweiachsigen Schlepptender mitgeführt. Die Loks blieben bis in die
1950er Jahre im Dienst, OHJ 5 gelangte 1963 zum DJK. Hier war die Lok
bis Ende der 1970er Jahre bei der "Museumsbanen Maribo-Bandholm"
im Einsatz. 1995 wurde die Lok an die Museumsbahn "Limfjordsbanen"
abgegeben, wo eine Restaurierung zunächst begonnen, aber nach ein paar Jahren eingestellt wurde.
Ein Streitpunkt war der neue Kessel, der geschweißt ausgefürt wurde
anstatt originalgetreu genietet zu werden.
Museal erhaltenes Fahrzeug:
DJK: OHJ 5
Technische Daten OHJ 5, 6, 9, HTJ 7, 8, 10: |
Anzahl |
6 |
Hersteller |
Vulcan, Henschel |
Baujahre |
1901-07 |
Bauart, Steuerung |
C n2, Allan |
Länge über Puffer |
12.755 mm |
Rostfläche |
1,0 m² |
Verdampfungsheizfläche |
64,1 m² |
Kesselüberdruck |
10 atm |
Zylinder-Ø |
360 mm |
Kolbenhub |
540 mm |
Treib- und Kuppelrad-Ø |
1.190 mm |
indizierte Leistung |
- PS |
Zugkraft |
- kg |
Höchstgeschwindigkeit |
45 km/h |
Dienst- / Reibungsgewicht der Lok |
24,0 t / 24,0 t |
Tender: Achsfolge / Dienstgewicht |
2 / 16,7 t |
Vorrat: Wasser / Kohle |
6,0 m³ / 2,0 t |
Abbildungen:
Zum Verbleib der einzelnen Loks s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Bay, William (1977): Danmarks damplokomotiver. Herluf Andersens Forlag.
Limfjordsbanen: www.limfjordsbanen.dk
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