Steckbrief KB M 1


Die Firmen B&W und Scandia versuchten Anfang der 1930er Jahre mit eigenen Konstruktionen auf der Erfolgswelle der Frichs-Dieselloks bei Privatbahnen mitzuschwimmen. So entstanden bei Scandia die zwei nachgeahmten "Firkantede" KB M 1 und KS M 3. Wie ihre Vorbilder, hatten beide starre Plattenrahmen und kastenförmige Aufbauten, die von Scandia gefertigt wurden, die elektrische Ausrüstung stammte von TBT. Anders als die Frichs-Maschinen waren die beiden Loks mit aufrechtstehenden Kühlelementen auf den Dächern ausgestattet. Die B&W-Motoren erreichten allerdings nicht die lange Lebenszeit wie die der Konkurrenz. Beide Loks waren zur Versorgung elektrischer Zugheizungen eingerichtet.

KB M 1 stand ab 1933 bei der Kalvehavebanen (KB) in Dienst und wurde nach einem Brandschaden 1952 bei Scandia mit einem Frichs-Motor und Frichs-typischen Kühlelementen wieder aufgebaut. Mit der Stillegung der KB wurde die Lok 1959 an die HHJ als M 4 und 1969 an die HHGB ohne neue Umzeichnung weiterverkauft. Seit 1983 gehörte sie zur Veteranbahn FDSB Skælskør, die sie bei ihrer Auflösung 2009 an das dänische Eisenbahnmuseum verkaufte, das seitdem an der Restaurierung der Lok arbeitet. Bei Lieferung war die Lok dunkelrot mit creme-farbenem Fensterband lackiert, um 1940 erhielt sie ein einfarbiges Farbschema in dunkelrot bzw. "Privatbane"-braun.


Technische Daten KB M 1:
Anzahl 1
Hersteller B&W / Scandia
Baujahr 1933
Achsfolge Ao 1 Ao
Länge über Puffer 7.230 mm
Motor B&W 615VGL22, 6 Zylinder zweitakt
Umbau 1952: Frichs 6185CA, 6 Zylinder
Leistung 148 kW (200 PS) bei 1.000 U/min
Umbau 1952: 184 kW (250 PS) bei 1.000 U/min
Kraftübertragung dieselelektrisch
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h
Dienstgewicht 29,0 t


Abbildungen:

KB / HHJ / HHGB:

DK0674 DK0657a DK1668 DK7548 DK7549 DK0642


FDSB Skælskør / Danmarks Jernbanemuseum:

DK0633 DK4112 DK4113 DK3836 DK3838 DK3839


Fahrzeugliste KB M 1
Hersteller Fabriknr. / Baujahr Betriebsnr.
Scandia 1977 / 1933 KB M 1
HHJ M 4
1933 von KB in Dienst gestellt
1959 an HHJ verkauft
1969 an HHGB verkauft, nicht umgezeichnet
1983 an FDSB
2009 an Danmarks Jernbanemuseum verkauft



Quellen:
Andersen, Torben (1997): B&W og Holeby Diesel. Lokomotivet 49: 34-39.
Christensen, Peter & Poulsen, John (2005): Motor Materiel 6: Motormateriellet fra danske fabrikker før 1932. Smørum: bane bøger.


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