Abgeleitet von der DSB Reihe
MQ,
bot Frichs in den 1930er Jahren
Schmalspurtriebwagen für die meterspurigen Privatbahnen an. Auch
bei diesen Fahrzeugen war der genietete Wagenkasten zu den Enden hin
verjüngt, das Dach schloß hier aber mit einer Wölbung
ab, wodurch das Erscheinungsbild gefälliger wirkte. Die
Antriebsanlage, bestehend aus Dieselmotor und Generator, war in einem
dreiachsigen Drehgestell unter dem Maschinenraum gelagert, was
die Übertragung von Vibrationen auf den Wagenkasten minderte. Der Antrieb
des Fahrzeugs erfolgte über zwei Fahrmotoren im
gegenüberliegenden Drehgestell. So wurde eine günstigere
Gewichtsverteilung erreicht und die empfindlichen Elektromotoren
wurden vor dem austretendem Öl der notorisch undichten
Frichs-Dieselmotoren geschützt. Das Maschinendrehgestell war mit
seitlichen Führungen anstatt eines Drehzapfens ausgeführt,
der Wagenkasten stützte sich federnd auf die Drehgestellwangen.
Die Kühlanlage aus den Frichs-typischen Elementen war auf dem
Dach angeordnet. Die Frichs Meterspur-Triebwagen waren mit Mittelpufferkupplungen
ausgestattet und wurden für zwei
Privatbahnen in den Ausführungen "kurz" und "lang" gefertigt:
Die "Haderslev Amtsbaner" (HAJ) erhielten 1934
als Ersatz für die veralteten DWK-Wagen zwei
Frichs Meterspur-Triebwagen in kurzer Bauform. Der Fahrgastraum der Wagen war
zweigeteilt mit 2+2 Sitzteilung und Mittelgang eingerichtet. Der
Zugang erfolgte über einen Einstiegsraum hinter dem
Maschinenraum sowie über den zweiten Führerstand, der auch
als Traglastenraum diente. Das Antriebsdrehgestell mit den
Fahrmotoren war zweiachsig ausgeführt. Die HAJ-Wagen erschienen
dunkelrot mit cremefarbenem Fensterband und erhielten die
Betriebsnummern
HAJ M 81-82. Nach Stillegung der HAJ gelangten
die Fahrzeuge 1939 zu "De Bornholmske Jernbaner" (DBJ),
wo sie deren rotes Farbschema und die Betriebsnummern
DBJ M 4-5
erhielten. Technische Änderungen durch die DBJ betrafen die
Kupplungen und die Anordnung der Druckluftschläuche.
Die "De Bornholmske Jernbaner" (DBJ) erhielten 1935 zwei. lange
Frichs Meterspur-Triebwagen mit genieteten Wagenkästen als
DBJ M 1-2 sowie
1937 ein weiteres Fahrzeug in geschweißter Ausführung als
DBJ M 3.
Gegenüber den zuvor an die HAJ gelieferten Ausführungen
unterschieden sich die DBJ-Fahrzeuge durch einen längeren
Wagenkasten, Übergänge an den Stirnseiten und das
dreiachsige Antriebsdrehgestell. Der Traglastenraum war hinter den
Maschinenraum platziert und der Zugang erfolgte über einen
Einstiegsraum, der zwischen den beiden mit 2+2 Sitzteilung und
Mittelgang eingerichteten Fahrgasträumen angeordnet war. Die
Wagen erhielten ein rotes Farbschema mit gelben Zier- und Kassettenlinien. In
Anlehnung an die zeitgleich ausgelieferten DSB-Schnelltriebwagen der
Reihe MS erhielten die DBJ-Wagen den Spitznamen "De bornholmske
Lyntog" wegen der roten Farbgebung und der Verwendung des selben Motortyps. Die
Frichs Meterspur-Triebwagen waren bis zur Stillegung der DBJ 1968 in
Betrieb. Der Einsatz erfolgte gewöhnlich mit einem beigestellten
Packwagen, bei großem Fahrgastaufkommen wurden sie auch im
Verband mit ein oder zwei Personenwagen und einem Triebwagen an
jedem Ende gefahren. Keines der Fahrzeuge wurde erhalten.
Technische Daten Frichs Meterspur-Triebwagen |
|
Bauart "kurz" |
Bauart "lang" |
Anzahl |
2 |
3 |
Hersteller |
Frichs |
Frichs |
Baujahre |
1934 |
1935, 1937 |
Achsfolge |
3' (Bo)' |
3' (Ao1Ao)' |
Länge über Puffer |
15.600 mm |
20.500 mm |
Motor |
Frichs 8175CA, 8 Zylinder |
Frichs 6185, 6 Zylinder |
Leistung |
213 kW (290 PS) bei 1.000 U/min |
184 kW (250 PS) bei 1.000 U/min |
Kraftübertragung |
dieselelektrisch |
dieselelektrisch |
Höchstgeschwindigkeit |
60 km/h |
70 km/h |
Dienstgewicht |
38,0 t |
42,0 t |
Sitzplätze |
32 |
52 |
Zuladung im Traglastenraum |
- |
- |
Ausstattung |
2 Abt. Packraum, 1 WC |
2 Abt. Packraum, 1 WC |
Abbildungen:
Bauart "kurz":
Bauart "lang":
Zum Verbleib der einzelnen Fahrzeuge s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Christensen, Peter & Poulsen, John (2009): Motor Materiel 7: Motormateriellet fra Frichs og Scandia
1932-1978. Smørum: bane bøger.
Nørgaard Olesen, Thomas (2005): Lokomotivfabrikken Frichs. København: Dansk Jernbane Klub
Reinfeldt, Jesper (1988): DBJ Nr. 1. JMJKs forlag, Århus.
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