In der Frühzeit des Eisenbahnwesens galt es als angemessen, hochrangigen
Persönlichkeiten einen standesgemäßen Reisekomfort
oberhalb der 1. Kl. anzubieten. Daher beschafften die
Vorläufergesellschaften der DSB neben den königlichen
Salonwagen einige allgemeine Salonwagen. Hierbei handelte es sich um
zweiachsige Waggons, die sich in der Ausführung und den
Abmessungen weitgehend ähnelten. Die Wagenkästen waren aus
Holz aufgebaut und mit Eisenblech beplankt. In der Mitte der Wagen
war ein großer Salon mit bequemen Sofas und Sesseln
eingerichtet. An den Wagenenden befanden sich je ein Abteil, das als
Rauchsalon bzw. als Aufenthaltsraum für das Begleitpersonal
vorgesehen war. Das Dach war flachgewölbt und über dem
mittleren Salon mit einem Oberlichtaufbau versehen. Der Einstieg
erfolgte durch seitliche Türen der Endabteile, an den
Stirnseiten bestanden keine Übergänge zu weiteren Wagen.
Nach der Übernahme durch die DSB 1893 erschienen die Wagen alle
in weinroter Farbgebung mit gelben Kassettenlinien. 1934 wurden alle
noch vorhandenen zweiachsigen Salonwagen ausgemustert, einige der
Wagenkästen wurden weiter als Gartenlauben genutzt.
"Det Jysk-Fyenske Jernbaneselskab" (JFJ) beschaffte 1879 bei der
"Breslauer Actien Gesellschaft für Eisenbahn Wagenbau"
zwei allgemeine Salonwagen, die als
JFJ S 3-4 eingereiht wurden. Die
Einrichtung beider Fahrzeuge unterschied sich, da S 4 auch als
Inspektionswagen genutzt wurde und an einer Stirnseite mit Fenstern
ausgestattet war. Nach Gründung der DSB wurden die Wagen 1893
als
DSB SB 3-4 und 1903 als
DSB S 3-4 umgezeichnet. Die Ausmusterung
erfolgte 1934, die Wagenkästen beider Fahrzeuge blieben zunächst
als Gartenlauben erhalten. S 3 gelangte 1993 in den Besitz von
Danmarks Jernbanemuseum, S 4 wurde 1964 von Baron J. O.
Raben-Levetzau für das Aalholm Automobilmuseum erworben. Der Wagen erhielt hier
ein neues Fahrwerk und wurde mit einem nicht originalen Farbschema in Dunkelblau und
cremefarbenen Fensterband versehen. Nach der Auflösung der
Sammlung wurde der Wagen 2012 von einem neuen Eigentümer nach
Südfrankreich verbracht.
"Det Sjællandske Jernbaneselskab" (SJS) beschaffte 1885 bei
der schwedischen "Atlas AB" zwei allgemeine Salonwagen,
die als
SJS Rb 391-392 eingereiht wurden. Nach Gründung der DSB
wurden die Wagen 1893 als
DSB SB 5-6 und 1903 als
DSB S 5-6
umgezeichnet. S 5 wurde 1906 als Leichenwagen
S 5 Bårevogn für Überführungen
anläßlich königlicher Begräbnisse umgebaut, S 6 wurde 1906 als
Sanitätswagen
DSB S 6 Sygevogn
umgerüstet und 1934 ausrangiert.
Die "Gjedser Jernbane" (GJ) beschaffte 1886 bei der norwegischen
"Skabo Jernbanevognfabrik" einen allgemeinen Salonwagen, der als
GJ 1
eingereiht wurde. Nach Übernahme durch die DSB 1893 wurde der
Wagen als
DSB SB 7 und ab 1903 als
DSB S 7 geführt. Das Fahrzeug
wurde 1934 ausgemustert, wobei der Wagenkasten als Gartenlaube
erhalten blieb. 1993 übernahm Danmarks Jernbanemuseum den Wagen
und restaurierte diesen in der ursprünglichen Ausführung
als GJ 1.
Technische Daten: |
|
JFJ S 3-4 / DSB S 3-4 |
SJS Rb 391-392 / DSB S 5-6 |
GJ 1 / DSB S 7 |
Anzahl |
2 |
2 |
1 |
Hersteller |
Breslau |
Aftlas |
Skabo |
Baujahre |
1879 |
1885 |
1886 |
Länge über Puffer |
10.110 mm |
10.480 mm |
10.110 mm |
Achsstand |
5.000 mm |
5.000 mm |
5.000 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
- km/h |
- km/h |
Dienstgewicht |
12,5 t |
13,5 t |
12,0 t |
Einrichtung |
1 Salon, 2 Abt., 1 WC |
2 Salons, 1 Abt., 1 WC |
2 Salons, 1 Abt., 1 WC |
Abbildungen:
JFJ S 3-4 / DSB S 3-4:
SJS Rb 391-392 / DSB S 5-6:
GJ 1 / DSB S 7:
Quellen:
Thestrup, Poul (1992): Danske kongevogne. Roskilde: bane bøger.
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