Der durchschlagende Erfolg mit den
MS
"Lyntog" Triebzügen
erforderte eine zügige Aufstockung der Kapazitäten. So
wurden bereits 1936 vier weitere Triebzüge in vierteiliger
Ausführung bestellt, die 1937 als Reihe MB geliefert wurden. Der
wesentliche Unterschied zur Reihe MS bestand in einem zweiten
Mittelwagen, wodurch das Platzangebot um rund 33 % gesteigert wurde.
In der Mitte des Triebzuges verfügten beide Mittelwagen über
ein eigenes Drehgestell, so daß der Verband in zwei Halbzüge
getrennt werden konnte. Die notwendige Gelenkigkeit zwischen beiden
Halbzügen für das Befahren der engen S-Kurven im Bereich
der Fähren wurde durch eine spezielle Stangenkupplung und kurze
Puffer erreicht. Die Enden der Wagenkästen waren hier verjüngt,
um das Ausscheren bei Kurvenfahrten zu beschränken.
Technisch war die Reihe MB weitestgehend identisch mit der Reihe
MS, auf die
hier für eine detaillierte Beschreibung verwiesen sei. Folgende
Merkmale waren dagegen exklusiv für die vierteiligen im
Lyntog-Züge:
|
Die Endwagen der Reihe MB waren 1 m kürzer und führten 150 l
weniger Treibstoff mit als die der Reihe MS. Im Antriebsstrang waren
die Erreger direkt an die Generatoren angeflanscht, so daß die
Maschinendrehgestelle zwischen beiden Baureihen nicht austauschbar
waren. Die Kühlöffnungen im Dach waren verkleinert und
wurden nur noch durch ein einzelnes Gebläse belüftet. Der
Funktionsraum erhielt eine größere Grundfläche und
bot mehr Plätze im Restaurant. Die Küche rückte an die
Trennwand zum Maschinenraum für eine bessere Schalldämmung.
Äußerlich waren die MB-Triebköpfe am zusätzlichen
Leuchtengehäuse mittig über der Dachkante erkennbar, das
abgeblendet war und nur als Schlußleuchte diente. Eine weitere
Neuerung war die Verwendung von Hülsenpuffern |
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Die Mittelwagen der Reihe AB waren als Abteilwagen mit Seitengang
ausgeführt und boten 7 Abteile der 1. Kl. sowie 1 Abteil der
"Fællesklasse". Die Mittelwagen der Reihe FJ waren
dagegen mit Mittelgang und 2+2 Sitzteilung eingerichtet, eine
Trennwand teilte den Raucher- und den Nichtraucherbereich. In beiden
Wagen war am Übergang zum Maschinenwagen ein kleiner Raum für
einen Dampferzeuger der Zugheizung abgeteilt. Die Drehgestelle in der
Mitte des Triebzuges waren eine Neukonstruktion und wurden als reine
Laufdrehgestelle ausgeführt.
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Als 1938 ein MS-Triebzug durch einen Brand zerstört wurde, entschloß
sich die DSB zum Wiederaufbau als vierteilige Einheit. So entstand
ein weiterer Triebzug der Reihe MB, dessen Triebköpfe allerdings
einige Merkmale der Reihe MS zeigte wie: Fehlendes Leuchtengehäuse
über der Dachkante, abweichende Fensterteilung und große
Kühleröffnungen, geringerer Gesamtachsstand.
Die MB-Triebzüge wurden ab 1937 zur Erweiterung der
"Lyntog"-Verbindungen eingesetzt, bis 1940 der Einmarsch
der Deutschen Wehrmacht zur Einstellung der Dieseltraktion in
Dänemark führte. Trotz Abstellung erhielten Fahrzeuge 1941
bei der Umzeichnung des DSB-Rollmaterials neue Betriebsnummern. Nach
dem Ende der Ab Oktober 1945 wurde auch der Lyntog-Verkehr wieder
aufgenommen. Ab 1956 wurde die Einrichtung der Triebzüge modernisiert.
Die Einführung der Nachfolgebaureihe MA 1963 leitete das Ende der Reihen
MS und MB ein. Als letzter Einsatz verblieb der
"
Neptun Express", der in Kooperation mit der
"Deutschen Reichsbahn" (DR) 1968 eine direkte Verbindung
zwischen Kopenhagen und Berlin (DDR) knüpfte. Zum Winterfahrplan
1973 ersetzten lokbespannte Züge die Triebwagen endgültig.
Die Verschrottung der "Lyntog"-Züge erfolgte durch die
Centralværstedet Kh, wo die Fahrzeuge nach dem Ausschlachten
abgebrannt und anschließend mit dem Schneidbrenner zerlegt
wurden. Keines der Fahrzeuge wurde erhalten.
Technische Daten DSB MB Triebzug |
Anzahl |
5 |
Hersteller |
Frichs/Scandia |
Baujahre |
1937, 1939 |
Achsfolge |
2' Bo' 2' + 2' Bo' 2' |
Länge über Puffer |
82.370 mm |
Motor |
4 x FRICHS 6185 CA, 6 Zylinder |
Leistung |
4 x 184 kW (250 PS) bei 1.000 U/min |
Kraftübertragung |
dieselelektrisch |
Höchstgeschwindigkeit |
120 km/h |
Dienstgewicht |
196,0 t |
max. Achslast |
- t |
Sitzplätze |
206 + 16 |
Fahrzeugdaten DSB MB, AB, FJ: |
|
MB |
AB |
FJ |
Anzahl |
10 |
5 |
5 |
Hersteller |
Frichs |
Scandia |
Scandia |
Baujahr |
1937, 1939 |
1937, 1939 |
1937, 1939 |
Länge über Puffer/Kupplung |
20.995 mm |
20.190 mm |
20.190 mm |
Achsstand im Maschinendrehgestell |
3.500 mm |
- mm |
- mm |
Achsstand im Antriebs- / Laufdrehgestell |
3.300 mm |
3.300 / 3.300 mm |
3.300 / 3.300 mm |
Dienstgewicht |
- t |
- t |
- t |
Sitzplätze 1. / 2. Kl. |
- / 40 (+ 16 im Speiseabt.) |
42 / 8 |
76 / - |
Einrichtung |
Maschinenr., Funktionsr.*, Großr. 2. Kl., 1 WC |
7 Abt. 1. Kl., 1 Abt. 2. Kl., 1 WC |
2 Großr. 2. Kl., 1 WC |
Packraum Fläche / Zuladung |
- m² / - t |
- |
- |
* = Funktionsraum als Packraum oder als Speiseabteil eingerichtet.
Abbildungen:
"Lyntog":
"Neptun":
Mittelwagen AB und FJ:
Verschrottung:
Die Verschrottung der "Lyntog"-Züge erfolgte auf dem DSB-Gelände der Centralværstedet
Kh, wo die Fahrzeuge nach dem Ausschlachten abgebrannt und anschließend mit dem Schneidbrenner
zerlegt wurden.
Zum Verbleib der einzelnen Fahrzeuge s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Christensen, Peter & Poulsen, John (2009): Motor Materiel 7: Motormateriellet fra Frichs og Scandia
1932-1978. Smørum: bane bøger
Dresler, Steffen (1985): DSB Lyn-Tog litra MS/MB. Lokomotivet Særskrift nr. 2, Lokomotivets forlag
Poulsen, John (1985): Lyntog, Trafikrevolutionen i 1935. Roskilde: bane bøger
Poulsen, John (2010): Fra Lyntog til InterCity. Smørum: bane bøger
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