Auf den dänischen Ostseeinseln Fur, Mors und Livø
sowie am Limfjord findet sich eine 50-60 m starke Schicht von
Diatomeenablagerungen in Tonsedimenten. Dieses auch als "Kieselgur"
bezeichnete Gestein besteht vorwiegend aus Siliciumdioxid (SiO
2) und
ist in Dänemark als "Moler" bekannt. Auf Grund seiner
feinporösen Struktur lassen sich aus Moler u.a. leichte und
isolierende Baustoffe herstellen. Darüber hinaus sind die
dänischen Lagerstätten für ihre ergiebigen
Fossilienfunde bekannt.
1919 begann die "Fur Moler Kompagni A/S" auf der
gleichnamigen Insel mit dem Abbau des Materials in kleinerem Umfang.
Zum Abtransport diente eine Lorenbahn, die mit Pferden betrieben
wurde. Das Moler wurde getrocknet, in Säcke verpackt und
verschifft. 1925/26 wurde eine neue Grube erschlossen, die mit
besserer Infrastruktur ausgestattet wurde und größere
Erträge lieferte. So wurden hier stärkere Gleise mit 765
mm Spurweite auf einer Länge von rund 5 km verlegt, auf denen
größere Loren mit Lokomotiven verkehrten. Ein
Ladekai aus Stahlbeton beschleunigte Umladen für den
Seetransport nach England, dem größten Absatzmarkt des
Unternehmens. So wurde z.B. der Buckingham Palast mit Ziegeln aus
Fur-Moler isoliert. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde ging eine
eigene Ziegelei auf Fur in Betrieb, so daß sich die gesamte
Wertschöpfungskette hier konzentrierte. Anfang der 1980er Jahre
wurde die Molerproduktion eingestellt, nachdem insgesamt rund 5 Mio.
t abgebaut waren. Seit 2004 betreibt das Fur Bryghus auf dem ehemaligen
Gelände der Ziegelei eine Brauerei mit Gastronomie und Veranstaltungsmöglichkeiten.
Fur Moler Kompagni A/S, Fahrzeugübersicht:
Die Fur Moler Kompagni A/S setzte bis 1955 zwei B-gekuppelte
Dampfloks von "Orenstein & Koppel" (O&K) ein.
Dampfloks |
Betriebsnummern |
Hersteller |
Baujahr / Werknr. |
frühere Nr. |
Einsatz in Fur |
- |
O&K |
1920 / - |
- |
1920-1955 |
- |
O&K |
1920 / - |
- |
1920-1955 |
1955 erwarb die Fur Moler Kompagni A/S zwei zweiachsige Dieselloks
des Herstellers "Ruston & Hornsby Ltd" (R&H) vom
Typ
Class DL Size 48, die bis Ende der 1960er Jahre verwendet wurden
und bis 1987 im Besitz des Unternehmens verblieben.
Diesellok |
Betriebsnummern |
Hersteller |
Baujahr / Werknr. |
frühere Nr. |
Einsatz in Fur |
"Ruston" |
R&H |
1955 / 392125 |
- |
1955-1987 |
"Ruston" |
R&H |
1955 / 392126 |
- |
1955-1987 |
Quellen:
Fur Bryghus: www.furbryghus.dk
Hahn, Hans Jürgen (1980): Der Moler im Limfjord. Arbeitskreis
Paläontologie Hannover, 8. Jahrgang 2: 4-9.
Mogensen, Ole Edvard (19--): En molerbane på Fur. (Quelle unbekannt)
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