Die dänischen Privatbahnen standen vor den selben Herausforderungen des Winterbetriebs, wie die
JFJ/SJS bzw. DSB. Auch hier blieben immer wieder Züge in meterhohen
Schneeverwehungen stecken. Man begegnete diesen Aufgaben grundsätzlich mit den gleichen Mitteln
wie der "Große Bruder", deren Ausformung zeigte aber eine ungleich größere Vielfalt.
Weit verbreitet waren Schneepflug-Aufsätze, die bei Bedarf an dafür eingerichtete Loks und Wagen montiert wurden.
Bei zahlreichen Loks und Triebwagen fanden sich Schienenräumer mit Schneeabweisern oder untergehängte Schneepflüge in Keilform.
Auch bei den dänischen Privatbahnen fanden sich verschiedentlich die großen, keilförmigen
Schneepflüge auf 2 oder 3 Achsen, wie sie schon in 19. Jhdt. gebaut und noch 1940 an die LJ
geliefert wurden. Eine späte Verbesserung dieser Bauart erfand 1938 der RHJ-Lokführer Jens Sørensen mit
einer Anordnung senkrecht stehender Stahlprofile an der Vorderkante des Schneepfluges. Diese brach die
auflaufenden Schneemassen auf und wirkte so dem Festfahren entgegen. Das System wurde von anderen
Privatbahnen und vereinzelt auch von der DSB übernommen. Der wohl letzte Neubau eines Keilschneepfluges wurde
1944 von Scandia an die De Bornhlmske Jerbaner als DBJ 1 geliefert und 1969 bei Stillegung der Bahn verschrottet.
Daneben gab es auch einige mehr oder weniger überzeugende Lösungen aus den bahneigenen Werkstätten.
Die Lemvigbanen (VLTJ) erwarb 2007 vom Verwertungsunternehmen "Henriksen" in Århus
2 ehemalige Scandia-Schneepflüge der DSB als VLTJ S 1-2, die 2008 als MjbaD S 1-2
umgezeichnet wurden.
Schneeschleudern waren nur bei wenigen dänischen Privatbahnen vorhanden.