So wie Scandia,
versuchte auch Frichs in den Markt für kleine Triebwagen
einzusteigen, der alleinig von "De forenede Automobilfabrikker
A/S" (DFA) unter dem Markennamen "Triangel" bedient
wurde. Frichs begann 1932 mit dem Bau eines entsprechenden
Musterfahrzeugs. Den Antriebsstrang bildete ein Dieselmotor aus
eigener Produktion, der über eine pneumatisch betriebene
Kupplung auf ein Vierganggetriebe britischer Herkunft wirkte. Das
vordere Wagenende ruhte auf zwei Laufachsen und nahm den Motor auf,
der die Hinterachse über eine Kardanwelle antrieb. Der
Wagenkasten des Fahrzeugs wurde von Scandia zugeliefert und war mit
den üblichen klarlackierten Teakholzleisten verkleidet. Am
vorderen Fahrzeugende war der Wagenkasten ohne Verjüngung
ausgeführt und als Maschinenraum mit Führerstand und Platz
für bis zu 0,5 t Traglasten sowie den Einstiegen mit
eingerückten Türen eingerichtet. Der Fahrgastteil war in
zwei Räume unterteilt und bot 33 Sitzplätze und 5
Klappsitze sowie ein WC. Am hinteren Fahrzeugende war ein weiterer
Einstiegraum mit eingerückten Türen vorhanden. Zur Heizung
des Wagens war ein Koksofen vorhanden.
Der Frichs-Prototyp
wurde 1933 von der "Vejle-Vandel-Grindsted Jernbane" (VVGJ)
erworben und als VVGJ M 2 in Dienst gestellt. Dabei zeigten sich
diverse Probleme mit dem Antriebsstrang, die erst 1937-38 mit einem
Umbau des Getriebes gelöst werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt
war der Markt für Triebwagen durch Triangel bereits erschöpft
und das Frichs-Modell war ohnehin preislich nicht konkurrenzfähig.
Ab 1948 nutzte die VVGJ das Fahrzeug auch im Güterverkehr und
forderte eine erhöhte Zugkraft. So erhielt der Triebwagen
1952-53 ein automatisches Getriebe der Bauart Wilson, das über
eine weitere Kardanachse auch die mittlere Achse antrieb (Achsfolge:
1A A). Nach Stillegung der VVGJ wurde das Fahrzeug 1958 von der
"Vestsallingbanen" (SVJ) erworben und als SVJ M 2
eingestellt. Bei einem erneuten Umbau wurde 1959 die mittlere Achse
entfernt und wieder ein mechanisches Getriebe eingebaut. Nach einem
Brandschaden wurde der Wagen 1964 bei Scandia überholt und der
Motor gegen einen Scania-Vabis Diesel getauscht. Mit der Schließung
der SVJ 1966 wurde der Wagen ausgemustert und verschrottet, wobei der
Wagenkasten als Gartenhaus erhalten blieb.
Technische Daten |
|
VVGJ M 2 |
SVJ M 2 |
Anzahl |
1 |
1 |
Hersteller |
Frichs |
- |
Baujahr |
1933 |
1959 (Umbau) |
Achsfolge |
2 A |
1 A |
Länge über Puffer |
11.200 mm |
11.200 mm |
Motor |
Frichs 6135CA, 6 Zylinder |
Scania-Vabis D802, 8 Zylinder (ab 1964) |
Leistung |
85 kW (115 PS) bei 1.200 U/min |
118 kW (160 PS) bei 2.000 U/min |
Kraftübertragung |
dieselmechanisch |
dieselmechanisch |
Höchstgeschwindigkeit |
80 km/h |
80 km/h |
Dienstgewicht |
18,0 t |
18,0 t |
Sitzplätze |
33 + 5 Klappsitze |
33 + 5 Klappsitze |
Einrichtung |
2 Abt., 1 WC, 1 Traglastenraum |
2 Abt., 1 WC, 1 Traglastenraum |
Abbildungen:
VVGJ M 2:
SVJ M 2:
Fahrzeugliste VVGJ M 2 / SVJ M 2: |
Hersteller |
Fabriknr. / Baujahr |
Betriebsnr. |
|
Frichs |
135 / 1935 |
VVGJ M 2 SVJ M 2 |
1935 von VVGJ in Dienst gestellt
1958 an SVJ verkauft
1966 ausgemustert und verschrottet |
Quellen:
Christensen, Peter & Poulsen, John (2005): Motor Materiel 6: Motormateriellet fra danske
fabrikker før 1932. Smørum: bane bøger.
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