1953 stellte die MaK ihr erstes Diesellok-Typenprogramm vor, das aus
weiterentwickelten Wehrmachtslokomotiven vom Typ WR 360 C 14 (DB BR V
36 bzw. 236) bestand. Allen Varianten gemein war der dieselhydraulische Antrieb
über eine Blindwelle und Kuppelstangen sowie ein mittelständiges
Führerhaus. Das Angebot reichte von 240 bis 1200 PS, die
Laufwerke hatten 2 bis 4 Achsen in einem starren Rahmen. Nach dem
gleichen Muster wurden für die DB die Baureihen V 60 und V 65
gesondert entwickelt. Alle Stangenloks des ersten MaK-Typenprogramms ab
600 PS Leistung waren mit vierachsigen Laufwerken ausgeführt.
Zur Verbesserung der Kurvengängigkeit waren die Achsen seitlich
verschiebbar gelagert und paarweise in Beugniot-Gestellen
zusammengefaßt. Hierdurch verteilte sich der Anlaufdruck in
Kurven auf die beiden verbundenen Achsen.
Ursprünglich wurden
die Typen 600 D und 800 D mit einem kürzeren Fahrwerk und ohne
Sonnenschutzdächer geliefert, was ihnen den Spitznamen
"Glatzköpfe" einbrachte. Ab 1957 erhielten dann alle
Mak D-Kuppler einheitlich das lange Fahrwerk der höheren
Leistungsklassen und wurden mit Sonnenschutzdächern
ausgestattet.
Insgesamt wurden von den
dänischen Privatbahnen sechs MaK D-Kuppler beschafft und in den
Hausfarben der jeweiligen Bahnen lackiert. Die Gribskovbanen (GDS) erwarb von MaK eine
Vorführ-D 600, die am fehlenden Sonnendach leicht erkennbar war. Die Lok mit der
Betriebsnummer L 2 erhielt ein rotes Farbschema mit weißen Streifen,
was folgerichtig zum Spitznamen "Bismarcksklumpen" (das sind
landestypische, rot/weiß gestreifte Pfefferminzbonbons) führte. Fünf
weitere MaK D-Kuppler mit Sonnendächern und langem Achsstand gingen an
die Privatbahnen ØSJS, HP, HFHJ und LJ. Die Maschinen waren zuverlässig,
nachteilig waren allerdings das starre Fahrwerk mit starkem
Verschleiß der Gleise und das Fehlen eines Dampferzeugers zur
Zugheizung. Bis Anfang der 1990er Jahre waren daher alle Loks
verkauft oder verschrottet.
Museal erhaltene Fahrzeuge:
DJK: HP 13
Technische Daten MaK 600 D, 650 D, 800 D: |
Typ |
600 D* |
650 D |
800 D |
Anzahl |
1 |
3 |
2 |
Baujahr |
1956 |
1958 |
1958 |
Achsfolge |
D |
D |
D |
Länge über Puffer |
10.600 mm |
11.360 mm |
11.360 mm |
Motor |
MaK MS 301 A, 6 Zylinder |
MaK MS 301 CK / FA, 6 Zylinder |
MaK MA 301 A / FA, 8 Zylinder |
Leistung |
442 kW (600 PS) bei 750 U/min |
478 kW (650 PS) bei 750 U/min |
589 kW (800 PS) bei 750 U/min |
Kraftübertragung |
dieselhydraulisch |
dieselhydraulisch |
dieselhydraulisch |
Höchstgeschwindigkeit |
75 km/h |
70-75 km/h |
80 km/h |
Dienstgewicht |
52,0 t |
52,0-58,0 t |
58,0 t |
* = GDS L 2 wird in der dänischen Literatur oft fälschlich als Typ 650 D geführt
Abbildungen:
600 D:
650 D:
800 D:
Zum Verbleib der einzelnen Loks s. Fahrzeugliste
Quellen:
Andersen, Torben (2008): Motormateriel hos Gribskovbanen. Lokomotivet 94: 38-44.
Andersen, Torben (2010): MAK-værker. Lokomotivet 99: 22-27.
Lauritsen, Tom (2002): Danske Privatbaners Motormateriel 1921-2001.
Smørum: bane bøger.
Paulsen, Patrick et al.: www.loks-aus-kiel.de
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