Die "Gjedser Jernbane" (GJ) wurde 1886 eröffnet und verband
Nykøbing F. mit dem Fährhafen Gedser. Von Anfang an wurde die Linie
inklusive des rollenden Materials an die "Lolland-Falsterske
Jernbane-Selskab" (LFJ) verpachtet und 1893 schließlich
von der DSB übernommen. 1886 erwarb die GJ zunächst vier
Schnellzugloks bei der "Stettiner Maschinenbau AG, Vulcan",
die als
GJ 9-12 eigereiht wurden, 1892 folgten zwei baugleiche Loks
als
GJ 13-14. Die Maschinen zeigten Dank des 1 B-gekuppelten
Fahrwerks gute Laufeigenschaften. Der Dampfdom war mittig auf dem
Kessel angeordnet mit außenverlaufenden Dampfleitungen. Die
Betriebsstoffe wurden in einem zweiachsigen Tender mitgeführt.
1893 gelangten die Loks mit unveränderten Betriebsnummern in den
Bestand der neugegründeten DSB, die die Maschinen ab 1914 als
DSB S 351-356 in Jütland stationierte. Die Loks wurden 1918-19
an verschiedene Privatbahnen veräußert und Anfang der 1930er Jahre
ausrangiert. Keine der Loks blieb erhalten.
Technische Daten GJ 9-14 / DSB S 351-356: |
Anzahl |
6 |
Hersteller |
Stettin |
Baujahre |
1886, 1892 |
Bauart, Steuerung |
1 B n2, Allan |
Länge über Puffer |
11.400 mm |
Rostfläche |
1,2 m² |
Verdampfungsheizfläche |
59,1 m² |
Kesselüberdruck |
10 atm |
Zylinder-Ø |
350 mm |
Kolbenhub |
560 mm |
Treib- und Kuppelrad-Ø |
1.534 mm |
Laufrad-Ø |
938 mm |
indizierte Leistung |
- PS |
Zugkraft |
- kg |
Höchstgeschwindigkeit |
70 km/h |
Dienst- / Reibungsgewicht der Lok |
22,1 t / 14,8 t |
Tender: Achsfolge / Dienstgewicht |
2 / 16,0 t |
Vorrat: Wasser / Kohle |
5,8 m³ / 2,5 t |
Abbildungen:
GJ 9-14:
DSB 351-356:
Zum Verbleib der einzelnen Loks s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Bay, William (1977): Danmarks damplokomotiver. Herluf Andersens Forlag.
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