Die "Jydsk-Fyenske
Jernbaner" (JFJ) eröffnete 1871 mit der Verbindung
Nørresundby-Hjørring-Frederikshavn die erste Bahnlinie
Dänemarks, die allein von dänischen Unternehmen gebaut
worden war. Die im Norden Jütlands gelegene Strecke blieb
zunächst vom übrigen Netz isoliert, da der Brückenschluß
über den Limfjord erst 1879 fertig gestellt wurde. Für den
Betrieb wurden bei "Kitson & Co." im britischen Leeds
neun Loks mit Schlepptender als Reihe
JFJ J 50-58 beschafft, die
weitgehend der älteren Reihe H entsprachen. Die Loks ruhten auf
einem Laufwerk mit der Achsfolge B 1 und wurden von einer
Zweizylinder-Naßdampfmaschine mit innenliegender Steuerung
angetrieben, der Tender war zweiachsig ausgeführt. 1893 wurden
die Loks von der DSB als
DSB J 50-58 übernommen, wo sie zur Unterscheidung
von der späteren Bauform der Reihe J intern als "J (I)"
geführt wurden (s.u.). Die Loks galten nicht als sonderlich
erfolgreich und wurden bis 1910 ausgemustert.
Ab 1886 stellte die JFJ eine zweite Ausgabe der Reihe J in Dienst, die konstruktiv vom
technischen Direktor Otto F. A. Busse d. J. überarbeitet worden
war. Die Fertigung erfolgte in fünf Baulosen durch die
"Borsigwerke Berlin-Tegel", von "Nydqvist & Holm
AB" sowie von "Henschel & Sohn, Kassel". Insgesamt
entstanden so 20 Loks, die als
JFJ J 1-20 eingereiht und intern als
"J (II)" bezeichnet wurden. 1893 wurden die Loks von der DSB
als
DSB J 1-20 übernommen. Gegenüber der früheren
Ausführung unterschieden sie sich u. a. durch eine außenliegende
Allan-Steuerung. In den 1920er Jahren erfuhren die J (II) eine
gründliche Modernisierung in den DSB-Zentralwerkstätten
Kopenhagen, wobei der Kessel höher gesetzt und mit einem
Überhitzer versehen wurde. Die Loks blieben bis Mitte der 1950er
Jahre im Einsatz. DSB J 1 blieb bei Danmarks Jernbanemuseum erhalten
und wurde 2017 an den DJK abgegeben.
Technische Daten JFJ A 1-20: |
|
JFJ / DSB (I) |
JFJ / DSB J (II) |
DSB J (II) nach Modernisierung |
Anzahl |
20 |
20 |
20 |
Hersteller |
Kitson |
Borsig, NoHAB, Henschel |
DSB Cvk Kbh |
Baujahre |
1871 |
1886-93 |
1921-29 |
Bauart, Steuerung |
1B n2, Stevenson |
1B n2, Allan |
1B h2, Allan |
Länge über Puffer |
11.658 mm |
11.910 mm |
11.910 mm |
Rostfläche |
1,2 m² |
1,2 m² |
1,2 m² |
Verdampfungsheizfläche |
45,7 m² |
47,9 m² |
52,3 m² |
Überhitzerfläche |
- |
- |
25,0 m² |
Kesselüberdruck |
9,0 atm |
10,0 atm |
12,0 atm |
Zylinder-Ø |
305 mm |
381 mm |
381 mm |
Kolbenhub |
559 mm |
508 mm |
508 mm |
Treib- und Kuppelrad-Ø |
1.372 mm |
1.372 mm |
1.384 mm |
Laufrad-Ø |
926 mm |
926 mm |
966 mm |
indizierte Leistung |
- PS |
- PS |
- PS |
Zugkraft |
- t |
- t |
- t |
Höchstgeschwindigkeit |
70 km/h |
70 km/h |
70 km/h |
Dienst- / Reibungsgewicht der Lok |
21,3 t / 16,6 t |
22,5 t / 18,8 t |
26,0 t / 21,8 t |
Tender: Achsfolge / Dienstgewicht |
2 / 13,4 t |
2 / 15,5 t |
2 / 17,8 t |
Vorrat: Wasser / Kohle |
5,0 m³ / 2,0 t |
5,0 m³ / 2,0 t |
7,5 m³ / 5,0 t |
Abbildungen:
JFJ / DSB J 50-58 "J (I)":
JFJ / DSB J 1-20 "J (II)" (Lieferzustand):
DSB J 1-20 "J (II)" (nach Umbau):
Zum Verbleib der einzelnen Loks s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Bay, William (1977): Danmarks damplokomotiver. Herluf Andersens Forlag.
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