Steckbrief DSB WLABmh

Gattungen WLABm/WLABmh

Die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagen-Gesellschaft (DSG) gab 1954 eine neue Serie Schlafwagen als Bauart 33200 in Auftrag, die ab 1958 ausgeliefert und als Typ "Universal" geführt wurde. Die wechselnden Gattungsbezeichnungen lauteten WLAB 4ümg, WLABüm 174 und WLABm 174. Die Wagen entsprachen den UIC-Vorschriften und wurden von der Hansa-Waggon in Bremen gebaut. Der Fahrgastbereich war in 11 Halbabteile gegliedert, die jedes mit drei Sitzplätzen, einem Waschbecken sowie drei herunterklappbaren Betten eingerichtet waren. Je zwei Halbabteile ließen sich über eine gemeinsame Schiebewand zu einem Vollabteil kombinieren. Zusätzlich gab es ein Dienstabteil mit Einrichtungen für gekühlte Vorräte und zum Anrichten von Frühstück. An jedem Wagenenede befand sich ein WC, von denen eines in den späteren Nutzungsjahren in ein Duschabteil umgewandelt wurde. Die Gang- und die Abteilseite wiesen unterschiedliche Fensterteilungen auf. Das Dach war hochgewölbt, um den vertikalen Abstand der Betten zu vergrößern. Die ersten 40 Waggons liefen auf Drehgestellen der Bauart München-Kassel, alle folgenden 37 Fahrzeuge waren mit Minden-Deutz-Drehgestellen ausgestattet. Die Wagen wurden mit dem purpurroten DSG-Farbschema ausgeliefert. Ab 1971 wurden die Wagen der DSG und der CIWL in den internationalen Schlafwagenpool "TEN" (Trans Euro Nacht) überführt, wobei die ehemaligen DSG-Wagen zunächst ihr Farbschema behielten und erst ab Mitte der 1980er Jahre auf das TEN-Design in Kobaltblau wechselten.

Die DSG-Schlafwagen der Bauart 33200 erreichten Dänemark regelmäßig über die "Vogelfluglinie", da die DSG die Schlafwagenverbindungen von Dänemark nach Deutschland und in die Schweiz bediente. 1971-75 lieh die DSB fünf der Wagen als Beitrag zum internationalen Schlafwagenpool "Trans Euro Nacht" (TEN), wo die Fahrzeuge das kobaltlaue TEN-Farbschema erhielten. 1986-87 erwarb die DSB fünf der Wagen als Gattung WLABm, die 1988 als WLABmh umgezeichnet wurden. 1995-97 wurden die Wagen an die Niederländischen Staatsbahnen (NS) verliehen, ihre Ausmusterung erfolgte 1998. DSB WLABmh 819 blieb bei Danmarks Jernbanemuseum erhalten, wurde 2017 aber ausgesondert und an die niederländische "RailInsight" abgegeben. Diese bot in Amsterdam im Hostel "Train Odge" Übernachtungen in ehemaligen Schlafwagen an.


Technische Daten WLABmh:
Anzahl 5
Hersteller Hansa
Baujahre 1958-59
Länge über Puffer 26.400 mm
Drehzapfenabstand 19.000 mm
Achsstand im Drehgestell 2.500 mm
zul. Höchstgeschw. 140 km/h
Dienstgewicht 50,0 t
Bettplätze 2. Kl. 33
Einrichtung 11 Abt., 1 Dienstabt., 2 WC


Abbildungen:

DSB WLABmh:

DK5660 DK10063 DK10064 DK10065 DK10066 DK10067


DSG Bauart 33200 bei der DB:

DK10207 DK10208 DK9076 DK9077 DK5798 DK7027


DB Museum, Koblenz:

Im DB Museum Koblenz wurde 61 80 71-30 007-2 in TEN-Farbgebung erhalten, die "Stiftung BSW" im DB Museum Koblenz hat 61 80 71-30 003-1 in den Farben der DSG als DSG 33223 aufgearbeitet.

DK7777 DK7778 DK7779


Quellen:
Bruun-Petersen, Jens & Poulsen, John (1998): Internationale tog via Rødby Færge. Smørum: bane bøger.
DB Museum Koblenz: www.dbmuseum-koblenz.de
RailInsight: https://trainlodge.com
Stiftung BSW: www.bswgruppekoblenz.de
Theurich, Wolfgang & Deppmeyer, Joachim (1985): Reisezugwagen deutscher Eisenbahnen. Speisewagen, Schlafwagen und Salonwagen. Düsseldorf: alba Publikation.


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