1902 beschaffte die DSB einen allgemeinen Salonwagen, der technisch
weitgehend dem Salonwagen
S 8
entsprach. Der Wagenkasten war aus Holz aufgebaut und
mit Eisenblech beplankt. Das Dach war mit einem Oberlichtaufbau
versehen, in dem auch die Behälter für warmes und kaltes
Brauchwasser untergebracht waren. An beiden Fahrzeugenden befanden
sich Einstiegsräume mit eingerückten Türen sowie
Übergänge mit Faltenbälgen an den Stirnseiten. Von
einem der Einstiegsräume gelangte man direkt in einen Salon, der
mit zwei Sofas, einem Tisch und vier Sesseln eingerichtet war. Der
verbleibende Teil des Wagens war mit einem Seitengang versehen, von
dem aus drei Schlafabteile sowie zwei WC-Räume erreichbar waren.
Die Ausrüstung umfaßte eine dampfbetriebene Heizung sowie
eine elektrische Beleuchtung, die aus mitgeführten Akkumulatoren
gespeist werden konnte. Das Farbschema in weinrot mit gelben
Kassettenlinien entsprach den üblichen Reisezugwagen. Der Wagen
wurde unter der Betriebsnummer
Sb 9 eingereiht und 1903 als
S 9 umgezeichnet.
Der Salonwagen S 9 wurde häufig zusammen mit dem königlichen
Salonwagen S 8 eingesetzt. Weitere Verwendung fand der Wagen, wenn Kronprinz
Christian (der spätere König Christian X) auf seiner
Sommerresidenz Marselisborg bei Aarhus weilte. S 9 wurde 1938 als
Reisezugwagen
BR 692 umgewidmet. Die als "Fredensborgvogne" bekannte
Bauart BR bot neben der üblichen Fællesklasse auch ein Abteil der 1. Kl. und
erlaubte eine standesgemäße Anreise zum Schloß
Fredensborg nördlich von Kopenhagen. 1941 wurde der Wagen als
AZ 371 umgezeichnet
und 1950 ausgemustert. Der Wagenkasten blieb zunächst erhalten und wurde 1961 abgebrochen.
Technische Daten: |
Anzahl |
1 |
Hersteller |
Scandia |
Baujahr |
1902 |
Länge über Puffer |
17.130 mm |
Drehzapfenabstand |
10.600 mm |
Achsstand im Drehgestell |
2.100 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
Dienstgewicht |
31,5 t |
Einrichtung |
1 Salon, 3 Abt., 2 WC |
Abbildungen:
Quellen:
Thestrup, Poul (1992): Danske kongevogne. Roskilde: bane bøger.
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