N.P. Nielsen
Der Vieh-Exporteur N. P. Nielsen war Anfang des 20. Jhdts. der unbestrittene
König auf dem "Kvægtorv" (Viehmarkt) der Kopenhagener
"Kødbyen" (städtischer Schlachthof), wo er
allgemein als "Berliner-Nielsen" bekannt war. Dank
intensiver Geschäftsbeziehungen in das Deutsche Reich
exportierte er 1915 wöchentlich rund 3.000 Stück Vieh per
Bahn. 1900 beschaffte Herr Nielsen seinen ersten eigenen Kühlwagen
bei der "A/S Vulcan C. F. Kiehn" als Privatwagen ZH 9992,
der aber schon 1901 von der DSB als IK 4551 übernommen wurde.
1909 orderte er einen weiteren Waggon bei der "Waggonfabrik Wismar",
der bei der "Großherzoglich Mecklenburgischen
Friedrich-Franz-Eisenbahn" (MFFE) als "Specialwagen"
MFFE Gnml 600 001 eingestellt wurde. Dabei
handelte es sich um einen dreiachsigen Kühlwagen, der für
den internationalen Verkehr ausgelegt war: Das Fahrzeug passte in die
meisten europäischen Lichtraumprofile, das Fahrwerk sowie die
Zug- und Stoßvorrichtungen entsprachen den Vorschriften der
"Königlich Preußischen Staatseisenbahnverwaltung".
Der Wagen war mit Bremsanlagen der Systeme Westinghouse und Hardy für
automatischen- und nichtautomatischen Betrieb ausgerüstet. Der
Wagenkasten war doppelwandig und isoliert ausgeführt, an den
Enden befanden sich Eiskästen, die über Dachluken befüllt
wurden. An beiden Seiten des Wagens befand sich mittig eine
zweiflügelige Tür zum Beladen. Sowohl die Türen als
auch die Eisluken konnten zollsicher verschlossen werden.
Zum Einsatz und Verbleib des Wagens liegen mir keine Angaben vor.
Technische Daten MFFE Gnml 600 00, N. P. Nielsen: |
Anzahl |
1 |
Hersteller |
Wismar |
Baujahre |
1909 |
Länge über Puffer |
11.500 mm |
Achsstand |
6.000 mm (3.000 + 3.000 mm) |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
Eigengewicht |
18,0 t |
Zuladung |
17.0 t |
Ladefläche |
22,5 m² |
Laderaum |
- m³ |
Abbildungen:
Modellbahner kennen den N. P. Nielsen-Waggon als Märklin 46150 von 2000/01
bzw. in den Ausführungen von TRIX. Abweichend vom Vorbild handelt es
sich hierbei um einen gedeckten Güterwagen mit Schiebetüren,
es fehlen die Eiskästen und das Bremserhaus hat eine abweichende Form.
Quellen:
Danmarks Jernbanemuseum: www.jernbanekilder.dk
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