König Frederik II von Dänemark verfügte 1560 die Errichtung von Leuchtfeuern bei Skagen, auf
Anholt und bei Kullen (heute zu Schweden gehörend). Er begründete damit die staatliche Organisation
der Seezeichen, aus der das "Kongelig Dansk Fyrvæsen" (KDF) - ab 1931 "Dansk Fyr- & Vagervæsen"
(KDF & V) hervorging. Diesem oblag die Pflege und Instandhaltung der Seezeichen, Tonnen und
Leuchttürme in den dänischen Fahrwassern. Die KDF & V wurde 1973 dem Dänischen Verteidigungsministerium unterstellt und 2011
schließlich aufgelöst. Ihre vormaligen Aufgaben wurden weitgehend der "Søfartsstyrelsen"
(Seefahrtbehörde) übertragen, die ihrerseits dem "Erhvervs- og Vækstministeriet"
(Ministerium für Wirtschaft und Wachstum) unterstand.
1887 führte die KDF die ersten blinkenden Leuchttonnen System "Julius Pintsch" ein, die mit Fettgas
(auch Ölgas) betrieben wurden. Dieses ließ sich aus Teerölen u.ä. gewinnen, konnte stark
komprimiert werden und brannte mit heller Flamme bei sparsamen Verbrauch. Die Tonnen verfügten über
einen Gastank mit 10 m³ Inhalt, der einen wartungsfreien Dauerbetrieb von 3-5 Monaten gestattete. Die KDF
errichtete ein eigenes Fettgaswerk im Hafen von Korsør und betrieb 2 Druckkesselwagen für den Gastransport
zum Standort Esbjerg. Die Betankung der Seezeichen erfolgte durch die Schiffe der KDF.
Die KDF-Gaskesselwagen wurden 1898 von Scandia geliefert und als Privatwagen bei der DSB eingestellt als
DSB ZL 9901-9902 (ab 1907: DSB ZL 99901-99902, ab 1916: DSB ZL 5050001-505002), der Heimatbahnhof
war Esbjerg. Es handelte sich um zweiachsige Wagen mit Bremserhaus und einem Druckkessel, der mit Stahlbändern
festgezurrt war. Die Kessel hatten ein Fassungsvermögen von 27,0 m³ und waren für einen Druck von 10 atm
zugelassen. Beide Waggons wurden 1955 ausrangiert und an die DSB verkauft, wo Kessel und Rahmen bis 1975 getrennt
weiter verwendet wurden.
Technische Daten DSB ZL 9901-9902, KDF & V: |
Anzahl |
2 |
Hersteller |
Scandia |
Baujahre |
1898 |
Länge über Puffer |
8.330 mm |
Achsstand |
4.200 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
Eigengewicht |
14,5 t |
Zuladung |
10,0 t |
Fassungsvermögen |
27,0 m³ |
Abbildungen:
Quellen:
Andersen, Torben (2017): DSB godsvogne 1945-1965, 2. del Private godsvogne litra ZA til ZU. Forlaget Tog på tryk (TpT).
Bloch, Christian (1920): "Fyrvæsen" (Salmonsens Konversationsleksikon, 2. udgave, bind IX (1920): 187-200.
Blytmann, Einar & Fjeldborg, Rogert (1927): Det Kgl. Danske Fyrvæsen. Kopenhagen: Fr. Bagges Kgl. Hofbogtrykkeri.
Farvandsvæsenet (2010): 450 år med Kongens Fyr i dag. www.frv.dk (offline).
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